D: Bischof Hanke für Kooperation bayerischer Bistümer bei Reform
„Mir ist daran gelegen, dass sich die Bistümer innerhalb des bayerischen Verbundes zusammentun, die ähnliche Interessen verfolgen." In Bayern gibt es neben Eichstätt sechs weitere katholische (Erz-)Bistümer: München-Freising, Bamberg, Augsburg, Passau, Regensburg und Würzburg.
Hanke ergänzte: „Dann könnten wir gemeinsam einen Weg zu mehr Partizipation entwickeln. Wobei ich nicht weiß, ob sich alle Bistümer in Bayern daran anschließen wollen. Es gibt noch viel Klärungsbedarf auf der diözesanen Ebene mit den verschiedenen Gremien." Er wolle niemandem Vorschriften machen. „Wenn sich aber unser Weg als gut und hilfreich erweist, können wir mit anderen Diözesen gemeinsam eine Lösung finden. Mehrfach wurde das sogenannte Rottenburger Modell in diesem Zusammenhang angesprochen, was aber für uns in Eichstätt bedeuten würde, dass sich die Gestalt unseres Diözesanrats deutlich ändern würde."
Das Rottenburger Modell räumt den Katholiken im Bistum Rottenburg-Stuttgart ein hohes Maß an Mitbestimmungsrechten ein und ist in dieser Form einmalig. Eingeführt hatte es 1968 der damalige Rottenburger Bischof Carl Joseph Leiprecht, der damit die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) umsetzen wollte.
Synodalität ungleich Demokratie
Hanke fügte hinzu, Beteiligung in Form von Synodalität werde oft mit Demokratie verwechselt. „Demokratie basiert aus einem Mehrheitsprinzip und einem Wettbewerb der Konzepte. Es gibt Parteien, die notwendig sind, um eine Dynamik zu entfachen. Das sind alles Dinge, die sich mit Synodalität nicht vertragen. Synodalität geht zunächst einmal davon aus, dass eine Hörbereitschaft und eine grundsätzliche Offenheit da sind, auf das zu hören, was Gott von uns im konkreten Augenblick will. Diese Hörbereitschaft soll uns in der Kirche untereinander einen." Das sei nicht immer leicht, so der Bischof. Nötig seien Toleranz und geistliche Reife, sich in diesen Prozessen auszuhalten.
(kna - cs)
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