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D: Ehemaliger Würzburger Weihbischof Helmut Bauer verstorben

Am Samstagmittag ist der ehemalige Weihbischof von Würzburg, Helmut Bauer, im Alter von 91 Jahren gestorben. Diese traurige Nachricht gab das Bistum Würzburg am Nachmittag bekannt. Bauer, der von 1988 bis 2008 als Weihbischof in Würzburg tätig war, hinterlässt eine tiefe Lücke in der fränkischen Diözese, in der er bis zuletzt seinen Ruhestand verbrachte.

Helmut Bauer wurde am 18. März 1933 in Schimborn im Kahlgrund geboren. Schon früh entschied er sich, in den Dienst der Kirche zu treten. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1957 widmete er sich der Ausbildung junger Menschen. Über zwei Jahrzehnte wirkte er als Erzieher und später als Direktor in den Bischöflichen Knabenseminaren in Würzburg und Königshofen. In dieser Zeit prägte er viele junge Menschen, die ihre geistliche Ausbildung unter seiner Führung genossen.

1983 trat Bauer das Amt des Dompfarrers im Würzburger Kiliansdom an, bevor er 1988 zum Weihbischof geweiht wurde. Seine Ernennung markierte den Beginn einer 20-jährigen Amtszeit, in der er nicht nur als geistlicher Leiter, sondern auch als engagierter Vertreter der Ökumene und als Förderer der Kirchenmusik in Erscheinung trat.

Eine prägende Figur der Kirchenmusik

Ein zentrales Thema, das Bauer zeitlebens begleitete, war die Kirchenmusik. Viele Jahre leitete er die Abteilung Kirchenmusik im Bischöflichen Ordinariat in Würzburg und übernahm auch auf nationaler Ebene Verantwortung in diesem Bereich. Sein Engagement in der Deutschen Bischofskonferenz und seine Leitung der Arbeitsgemeinschaft Ökumenisches Lied machten ihn zu einer der führenden Figuren bei der Entwicklung kirchenmusikalischer Standards in Deutschland. Bauer war maßgeblich an der Entstehung des Gesangbuchs „Gotteslob“ beteiligt, das bis heute in vielen katholischen Gemeinden verwendet wird.

Sein Gespür für Musik und seine Liebe zur Liturgie prägten viele seiner Entscheidungen und machten ihn zu einem wichtigen Wegbereiter für die ökumenische Zusammenarbeit in der Musik. Die Verbindung von Musik und Glauben betrachtete Bauer als essenziell für die spirituelle Erfahrung der Gläubigen.

Ein Brückenbauer der Ökumene

Nicht nur in der Kirchenmusik, sondern auch in der Ökumene war Weihbischof Bauer eine bedeutende Stimme. Zwölf Jahre lang stand er der Ökumenekommission der bayerischen Bischöfe vor und arbeitete intensiv an der Annäherung zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen. Als Vertreter der Freisinger Bischofskonferenz in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern setzte er sich unermüdlich für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den christlichen Kirchen ein.

Auch in schwierigen Zeiten, wie dem Wechsel in der Führung der Diözese Würzburg von Bischof Paul-Werner Scheele zu Bischof Friedhelm Hofmann, übernahm Bauer Verantwortung. Von 2003 bis 2004 leitete er die fränkische Diözese übergangsweise und half dabei, Kontinuität in der pastoralen Arbeit zu gewährleisten.

Abschied von einem Hirten und Seelsorger

Nach 20 Jahren im Amt verabschiedete sich Helmut Bauer 2008 in den Ruhestand, den er weiterhin in Würzburg verbrachte. Trotz seines Rückzugs aus dem aktiven Bischofsamt blieb er der Gemeinde und seinen früheren Aufgaben stets verbunden. Der Verlust von Weihbischof Bauer wird in der gesamten fränkischen Kirchenlandschaft tief empfunden werden.

Die genaue Terminierung des Requiems sowie der Beisetzung im Würzburger Kiliansdom wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Für viele Gläubige, Weggefährten und Freunde bleibt Helmut Bauer nicht nur als Bischof, sondern als ein Mann des Dialogs, der Versöhnung und der Musik unvergessen.

Sein Leben war geprägt von der Hingabe an den Glauben, der Förderung der Ökumene und der Liebe zur Kirchenmusik – eine Erbschaft, die auch nach seinem Tod in der Kirche weiterleben wird.

(pm – mg)

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05. Oktober 2024, 17:15