John Ribat, Kardinal von Papua Neu-Guinea John Ribat, Kardinal von Papua Neu-Guinea 

Kardinal Ribat: Frauenrechte in Papua-Neuguinea stärken

Für den Monat der Weltmission bereist der erste Kardinal im Pazifik-Staat gerade Deutschland. John Ribat, erster Kardinal in Papua-Neuguinea, hat auf die schwierige Situationen der Frauen in seinem Heimatland hingewiesen. Die Auswirkungen des Klimawandels überdecken diese Problematik allerdings. Er wünscht sich von Deutschland mehr Engagement für die Umwelt.

„Die Gesellschaft ist nach wie vor stark patriarchalisch geprägt und Männer haben fast überall das letzte Wort", sagte der Erzbischof von Port Moresby dem Internetportal katholisch.de am Donnerstag. Dies zu ändern sei eine enorme Herausforderung, solange viele Männer Frauen immer noch als Menschen zweiter Klasse betrachteten. Ein Beispiel sei die Situation im Parlament von Papua-Neuguinea. Zwar sollte der Frauenanteil unter den Abgeordneten schon vor Jahren erhöht werden, doch „wurden bei der letzten Wahl neben 116 Männern nur zwei Frauen in das Parlament gewählt", so der 67-Jährige. Dabei würden Frauen die Gesellschaft maßgeblich zusammenhalten.

„Für mich ist klar: Wenn wir unsere Probleme lösen wollen, müssen wir viel stärker auf die Frauen setzen", sagte der Kardinal. Bei der Frage, ob Frauen auch zu Priesterinnen geweiht werden sollten, wollte sich Ribat jedoch nicht festlegen: In Deutschland und anderen Ländern des Westens möge die Frage zwar von großer Bedeutung sein, „unsere Ortskirche und auch unsere Gläubigen haben jedoch andere, drängendere Probleme zu lösen."

Klimakatastrophe überdeckt Frauenproblematik

Dazu gehörten die Folgen des Klimawandels, so der Kardinal, der anlässlich des Monats der Weltmission gerade Deutschland bereist. Neben Papua-Neuguinea stehen Vanuatu und die Salomonen im Mittelpunkt. Vor allem die Inselbewohner und die Menschen in den Küstenregionen litten unter den Auswirkungen des Klimawandels. „Durch den steigenden Meeresspiegel sind viele Inseln bereits heute unbewohnbar geworden. Außerdem sorgen immer häufiger auftretende Überflutungen für Ernteausfälle und kleiner werdende Anbauflächen." In der Zukunft könnten Hungersnöte die Folge sein. Die sozialen Folgen seien indes schon jetzt spürbar: Die Menschen zögen in die großen Städte. „Das sorgt dort für viele soziale Konflikte und steigende Armut." Von Deutschland wünscht sich Ribat, alle Kräfte für den Kampf gegen den Klimawandel zu mobilisieren und auf ihn aufmerksam zu machen.

(kna)

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25. Oktober 2024, 09:26