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Stimmen zur Synode: Durchwachsen

Die Weltsynode bringt Neues, aber auch teilweise nicht: Gemischt fallen Reaktionen von Synodenteilnehmern zu der sich dem Ende zuneigenden Synodalversammlung im Vatikan aus.

Das „unübersehbare Neue“

Das Neue komme nicht plötzlich, aber es sei inzwischen „unübersehbar“, findet Kardinal Christoph Schönborn, der dem Synodenrat im Vatikan angehört. Er zeigt sich weiter beeindruckt vom Beitrag Teilnehmender aus dem „globalen Süden“ bei der Synode im Vatikan und verweist in seiner Freitagskolumne positiv auf die Verschiebung der globalen Kräfteverhältnisse in der Katholischen Kirche. 1985 habe er zum ersten Mal an einer solchen Weltversammlung teilgenommen. „Damals war sie noch eindeutig von Europa bestimmt.“ Der „globale Süden“ (Asien, Afrika, Lateinamerika) sei nur als Gast dabei gewesen.

„Die Kirche lebt! Sie ist eine solidarische Gemeinschaft. Sie ist ein Zeichen dafür, dass weltweites Miteinander durch den gemeinsamen Glauben möglich ist.“

40 Jahre später habe sich das Blatt völlig gewendet, so Schönborn: Die große Mehrheit der Teilnehmenden, Bischöfe, Männer und Frauen aus allen Teilen der Kirche, kämen aus dem „globalen Süden“. „Sie prägen das Bild, bringen ihre Themen und Sorgen ein. Wir aus dem ,reichen Norden‘ sind zur Minderheit geworden“, so der Kardinal. Dabei bleibe die Kirche eine lebendige, solidarische Gemeinschaft, die der gemeinsame Glaube verbinde, so Schönborn in seinem Beitrag für die Gratiszeitung „Heute“. „Die Kirche lebt!“, zieht Schönborn ein positives Fazit zur Synode. „Sie ist eine solidarische Gemeinschaft. Sie ist ein Zeichen dafür, dass weltweites Miteinander durch den gemeinsamen Glauben möglich ist.“

„In der Sache hat sich nichts bewegt"

Dass die Synode „keine Schönwetterveranstaltung“ sei, spricht aus Wortmeldungen von Synodenteilnehmern rund um die letzten Debatten zur Rolle von Frauen in der Kirche. Das Treffen des Präfekten des Glaubensdikasteriums mit Synodalen zur Frage möglicher Ämter für Frauen fasst der deutsche, reformorientierte Synoden-Teilnehmer Thomas Söding in seinem Synoden-Blog so zusammen: „Zwischen den Zeilen wird wieder die Botschaft deutlich, die Victor Fernández aussenden will: Frauenrechte können und sollen umfassend gestärkt werden, auch wenn es bei der Ordination keine Änderung gibt“, bezieht sich Söding auf Fernández Statement vom Donnerstagnachmittag und formuliert weiter: „Zwischenfazit: Die Form ist gewahrt, in der Sache hat sich nichts bewegt. Was in der Synode gedacht wird, ist deutlich geworden. Was daraus in der Kurie gemacht wird, steht nicht in ihrer Hand.“

Das Treffen am Donnerstagnachmittag war von Glaubenspräfekt Kardinal Víctor Manuel Fernández als Reaktion auf den Unmut von Synodalen anberaumt worden. Nach einem Briefing zur Arbeit der Studiengruppe zu kirchlichen Ämtern und zur Frauenweihe am vergangenen Freitag hatte es Unklarheit und Kritik gegeben, einige Synodale fühlten sich enttäuscht bis „respektlos“ behandelt. Kardinal Férnandez versicherte in der Ersatzveranstaltung am Donnerstag, 24. Oktober, dass das Glaubens-Dikasterium die Rolle der Frau weiter vertiefe und neue Möglichkeiten für weibliche Dienste erkunde. Damit sei man im Übrigen schon vor der Synode beauftragt worden.

Endtext der Synodalen am Samstag

Söding merkt in seinem Synodenblog vom Donnerstagabend, 24. Oktober, weiter an, dass diese Fragen nicht mehr in den Endtext der Synode einfließen würden, der am Samstag veröffentlicht werden soll. Die Synode werde „einiges klären können, was Partizipationsrechte von Frauen anbelangt“, denkt er. „Aber sie endet mit einer offenen Frage: Wie kommt Bewegung in den Zugang von Frauen zur Weihe?“ Viele Menschen werde dies enttäuschen, so der ZdK-Vizepräsident. Trost sei immerhin, dass die Akte Frauendiakonat noch nicht geschlossen worden sei.

(vatican news - pr)

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25. Oktober 2024, 15:47