Bischöfin Kirsten Fehrs, EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehrs, EKD-Ratsvorsitzende 

Bischöfin Fehrs: Missbrauch wird beharrlich aufgearbeitet

Sexueller Missbrauch in der evangelischen Kirche wird nach Worten von Bischöfin Kirsten Fehrs beharrlich aufgearbeitet. Die Missbrauchsbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Kerstin Claus, hatte zuvor mehr Engagement verlangt.

Die Rechte von Betroffenen müssten gestärkt werden, sagte Claus der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Das betreffe vor allem die für Betroffene so wichtige Akteneinsicht, das Recht auf Aufklärung von Taten in der Vergangenheit und das Recht auf Aufarbeitung. Sie betonte weiter, auch die Frage der Anerkennungsleistungen sei drängend. Claus äußerte sich mit Blick auf die am Sonntag beginnende Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg.

Die Synode beschäftigt sich erstmals seit Vorstellung einer bundesweiten Missbrauchsstudie mit dem Thema sexualisierte Gewalt. „Wir versuchen nach Kräften, Menschen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, gerecht zu werden“, versicherte bei der Synode am Sonntag die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs. „Wir versuchen, glaubwürdig aufzuarbeiten und systemische Gefahren zu erkennen, wollen Menschen schützen. Dabei machen wir auch Fehler.“

Das Parlament der EKD, die Synode, tagt bis Mittwoch in Würzburg. Die 128 Delegierten wollen dabei auch Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt in der Kirche beschließen. Fehrs erklärte, die Vorstellung der bundesweiten Missbrauchsstudie für Kirche und Diakonie im Januar habe einen Ruck ausgelöst - teilweise bis in die Kirchenkreise und Gemeinden hinein. Das sei auch genau richtig so. „Bis in jede Einrichtung und jede Gemeinde hinein muss verstanden werden, warum Schutzkonzepte nicht nur auf dem Papier, sondern in Herz, Haltung und Theologie angekommen sein müssen.“ Das sei eine Aufgabe von Dauer.

 

(vatican news/kna – pr)

 

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10. November 2024, 14:03