Buchtipps: Wegbegleiter in Rom
Das Heilige Jahr ist nicht mehr weit entfernt. Und damit sind es auch Millionen von Pilgern aus der ganzen Welt, die im nächsten Jahr nach Rom kommen wollen, um die Ewige Stadt zu besuchen. Die beiden Bücher leiten den Pilger auf ihre eigene Weise über verschiedene Stationen durch Rom. Tebartz-van Elst erschließt dabei den Pilgern katechetisch die Orte, während Wolf und Mühlstedt einen spirituellen Ansatz wählen.
Spirituelle Streifzüge
Der Benediktinermönch Notker Wolf, der überraschend im April dieses Jahres verstarb, und die evangelische Theologin Corinna Mühlstedt präsentieren Rom in zwölf Kapiteln. Sie sind dabei einer bestimmten Anziehungskraft Roms auf der Spur, die schon immer Menschen nach Rom zog.
In diesem Jahr zieht es die Pilger unter dem Motto „Hoffnung“ nach Rom. Inmitten einer Welt, die unter Kriegen leidet, und einer teilweise chaotischen Stadt Rom, wollen die Autoren dem Pilger dieses Motto anhand ihrer eigenen Erfahrungen an besonderen Orten veranschaulichen.
So führt einer der Streifzüge auf das Forum Romanum zu einer Kreuzdarstellung, die die Hoffnung verkörpert. Jesus ist am Kreuz leidensfrei dargestellt, als „Sieger über den Tod“. Erst seit dem Mittelalter wird das Leiden gezeigt. So erschließt sich dem Pilger eine neue Perspektive auf das Kreuz - als Symbol der Hoffnung.
Man kommt jedoch auch an unbekanntere Orte, etwa zu „San Benedetto in Piscinula“, einer kleinen Kirche gegenüber der Tiberinsel. Auch an diesen Orten kann man „etwas vom Wehen jenes Geistes ahnen, den man heilig nennt“.
Geschichte als Geschichtetes
Der ehemalige Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst will mit dem Pilger zusammen „Rom geistlich erleben”. Dabei vermittelt sich Rom erst als Ewige Stadt, „wenn sie geistig und geistlich erkundet wird”. So wird Rom aus drei verschiedenen Perspektiven betrachtet; von oben, unten und auf Augenhöhe.
Das Buch hat einen didaktischen Ansatz, der einem die dargestellten Orte katechetisch erschließt. Anders als das Buch von Notker Wolf und Corinna Mühlstedt nimmt das Werk durchaus die bekannteren Orte in den Blick. Gleichzeitig ist es der Versuch, dem Pilger einen Blick hinter ein Bauwerk zu vermitteln, den ein Tourist nicht hat.
Franz-Peter Tebartz-van Elst war vier Jahre lang Weihbischof in Münster, bevor er 2008 zum Bischof des Bistums Limburg ernannt wurde. Er trat 2014 im Zuge eines Skandals um Bistumsfinanzen zurück. Seitdem ist er in Rom als Apostolischer Delegat im Dikasterium für die Evangelisierung tätig.
Zwei besondere Romführer
- Kraftort Rom, Spirituelle Streifzüge; Notker Wolf, Corinna Mühlstedt, erschienen im Verlag Bonifatius
- Rom mit neuen Augen sehen, Ein geistlicher Begleiter durch die Ewige Stadt; Franz-Peter Tebartz-van Elst, erschienen im Verlag Butzon&Bercker
Eine Rezension von Franz Ladenburger
(vatican news)
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