Weihnachten in D: Bätzing setzt auf Solidarität und Verantwortung
Die Weihnachtsbotschaft ist eine Botschaft der Hoffnung – so hob Bischof Georg Bätzing in seiner Predigt am 25. Dezember 2024 im Dom zu Limburg hervor. Angesichts globaler Krisen, sozialer Spannungen und persönlicher Herausforderungen rief er dazu auf, die Bedeutung der Menschwerdung Gottes als Zeichen der Nähe und Solidarität zu verstehen.
„Gott will hinein und hinunter, dahin, wo Menschen leben, sich freuen, hoffen, suchen, irren und sündigen, einander lieben und verletzen, leiden und dagegen ankämpfen“, erklärte der Limburger Bischof. Die Geburt Jesu in einem einfachen Stall sei kein Zufall, sondern ein bewusster Ausdruck der Verbundenheit Gottes mit den Menschen. Die Weihnachtskrippe symbolisiere die Präsenz Gottes mitten in den Sorgen und Herausforderungen des Lebens.
Keine Eigenwelten schaffen
Bätzing kritisierte die Tendenz, sich aus schwierigen gesellschaftlichen Debatten zurückzuziehen und Eigenwelten zu schaffen. Parolen wie „Festung Europa“ oder „America first“ seien Ausdruck einer Abkehr von der globalen Verantwortungsgemeinschaft. Er verwies auf die Unsicherheiten des kommenden Jahres, geprägt durch politische Instabilität, wirtschaftliche Sorgen und die Auswirkungen des Klimawandels. Besonders der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten verdeutlichten, wie brüchig die Hoffnungen auf Frieden seien.
Trotz dieser düsteren Perspektiven betonte Bätzing die ermutigende Botschaft von Weihnachten: „Unsere solidarische Verantwortung füreinander ist die Folge der gottgegebenen Würde eines jeden Menschen.“ Die Menschwerdung Gottes sei ein Aufruf, sich den Konflikten zu stellen und aktiv an einer besseren Welt mitzuwirken.
Weg Gottes ist Weg der Kirche
Auch die Kirche müsse sich von dieser Botschaft leiten lassen. „Der Weg Gottes ist doch auch der Weg der Kirche“, erklärte Bätzing. Die Kirche dürfe sich nicht aus schwierigen sozialen und ethischen Debatten heraushalten. Stattdessen müsse sie aktiv den Weg Gottes nachahmen – hinein in die Sorgen und Nöte der Menschen. Weihnachten sei dabei eine Quelle der Inspiration und ein Aufruf zu mutigem Handeln.
„Wer diese Botschaft aufnimmt und ins Herz hineinlässt, setzt sich für ein friedvolles und gerechtes Miteinander ein“, schloss der Bischof. Die Weihnachtsbotschaft erinnere daran, dass Solidarität und Hoffnung auch in schwierigen Zeiten möglich sind.
(pm - mg)
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