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Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, in der Mitte Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, in der Mitte  (Dioezese Rottenburg-Stuttgart)

Neuer Bischof Krämer: Verheiratete Männer als Priester denkbar

Verheiratete, in Glaubensdingen „bewährte“ Männer als Priester? Der Rottenburger Bischof zeigt sich offen dafür - auch in seiner Diözese. Die Begründung: Trotz Priestermangels müssten Eucharistiefeiern stattfinden können.

Der neue Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, kann sich nach eigenem Bekunden verheiratete Männer als Priester gut vorstellen. Auf die Frage, ob verheiratete, in Glaubensdingen „bewährte“ Männer - also sogenannte viri probati - Priester sein könnten, sagte Krämer in einem Interview der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Stuttgarter Nachrichten“ am Dienstag: „Das könnte ein Weg sein, um in bestimmten Situationen das sakramentale Leben aufrechtzuerhalten - auch in unserer Diözese.“

Denn es sei „wichtig, dass trotz des Priestermangels Eucharistiefeiern stattfinden können, die von Priestern geleitet werden", erläuterte Krämer. „Womöglich muss man dann die Frage der Lebensform der Priester diesem sakramentalen Anliegen unterordnen.“

Bislang keine Änderungen der Praxis

In verschiedenen Rahmen wurde in den vergangenen Jahren innerhalb der katholischen Kirche diskutiert, inwieweit an der Lebensform des Zölibats festzuhalten sei. Papst Franziskus selbst hat sich in Bezug auf das Thema für eine verstärkte pastorale Sensibilität ausgesprochen, die Lebensform des Zölibats jedoch nicht grundsätzlich infrage gestellt. Insbesondere bei der Amazonas-Synode 2019 im Vatikan wurde die Möglichkeit diskutiert, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen, um dem Priestermangel in abgelegenen Regionen entgegenzuwirken. Diese Vorschläge führten letztlich jedoch zu keiner endgültigen Änderung der Praxis.

Krämer schätzt Zölibat als „Zeichen“

Der 60 Jahre alte Geistliche betonte zugleich, er schätze den Zölibat - also die Verpflichtung der katholischen Priester und Ordensleute zu Ehelosigkeit und sexueller Enthaltsamkeit – „als Lebensform und als Zeichen für die Kirche“. Krämer betonte: „Wir sollten alles tun, damit er gut gelebt werden kann.“

Die Kirche sei aber schon jetzt dabei, Menschen auch außerhalb des Hauptamtes für klassische pastorale Tätigkeiten zu gewinnen. Da sei schon viel ausprobiert worden, und da könne man auch noch kreativer werden, sagte Krämer, der seit 1. Dezember als Nachfolger von Gebhard Fürst als katholischer Bischof von Rottenburg-Stuttgart amtiert. Krämer leitet das drittgrößte deutsche Bistum mit rund 1,6 Millionen Katholiken. Es umfasst den württembergischen Landesteil Baden-Württembergs und zählt 1.020 Kirchengemeinden.

(kna/vatican news– fl)

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17. Dezember 2024, 12:32