Frühmesse: „Der Himmel ist nicht langweilig“
Stefan von Kempis und Adriana Masotti – Vatikanstadt
„Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen… Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten.“ Über diese zwei Sätze Jesu im Johannesevangelium (14,1-6) dachte der Papst in seiner Predigt nach. Als Christen liefen wir nicht ins Unbestimmte, sondern gingen voran mit einem Versprechen im Herzen.
„Wir sind auf dem Weg – wir sind auf dem Weg! – Ja gut, auf dem Weg also, aber wohin? – Na, zum Himmel! – Und was ist das, der Himmel? – Und da fangen wir wahrscheinlich an, auszurutschen bei unseren Antworten: Wir wissen nicht gut auszudrücken, was der Himmel eigentlich ist. Oft denken wir an einen abstrakten, einen fernen Himmel… naja, da wird’s uns gutgehen… Einige denken: Nun, das wird ein bisschen langweilig sein da drin, die ganze Ewigkeit lang. – Nein: Das ist der Himmel nicht. Wir gehen auf eine Begegnung zu: auf die endgültige Begegnung mit Jesus. Der Himmel ist die Begegnung mit Jesus.“
Das sollten wir nicht vergessen, mahnte Franziskus: „Ich gehe im Leben voran, um Jesus zu begegnen.“ Und diese Begegnung werde uns einmal ewige Freude schenken. Jesus selbst sei „in der Zwischenzeit“ nicht untätig: „Der sitzt da nicht herum und wartet auf mich, sondern er arbeitet für uns, wie das Evangelium sagt.“ Und worin bestehe nun diese Arbeit Jesu? In der Fürbitte, entgegnete der Papst auf seine selbstgestellte Frage.
„Jesus bittet für mich – für jeden von uns. Aber das müssen wir uns von Zeit zu Zeit wiederholen, damit wir uns davon überzeugen: Er ist treu, er betet für mich. In diesem Moment.“
Der Papst erinnerte an die Worte Jesu, die er beim Letzten Abendmahl an Petrus gerichtet habe: „Ich werde für dich beten.“ Genau dieselben Worte richte Jesus nun aber an jeden von uns: „Ich werde für dich beten.“
„Und jeder von uns sollte sich sagen: Jesus betet für mich. Er arbeitet für mich, er bereitet uns da diesen Platz vor. Er ist treu – er ist treu. Er macht das, weil er es versprochen hat. Der Himmel wird diese Begegnung sein – eine Begegnung mit dem Herrn, der dorthin gegangen ist, um den Platz vorzubereiten. Eine Begegnung für jeden von uns. Und das gibt uns Vertrauen; das lässt unser Vertrauen wachsen.“
Jesus trete bis ans Ende der Welt unermüdlich als fürbittender Hohepriester für uns ein. „Möge der Herr uns“, so betete Franziskus abschließend, „dieses Bewusstsein geben, dass wir unterwegs sind mit diesem Versprechen im Herzen“. Aufschauen sollten wir und denken: „Jetzt betet der Herr für uns…“
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