Kleiner Besucher der Papstmesse an diesem Freitag Kleiner Besucher der Papstmesse an diesem Freitag  (Vatican Media)

Frühmesse: Werke der Barmherzigkeit sind Fortführung von Gottes Liebe für uns

In den kleinen Dingen zeigt sich Gottes grenzenlose Liebe und auch die Barmherzigkeit eines Christen: Am Herz-Jesu-Fest lädt Papst Franziskus alle dazu ein, Gesten der Zärtlichkeit in unseren Alltag zu streuen.

Anne Preckel und Adriana Masotti – Vatikanstadt

Hier zum Nachhören

Diese Liebe Gottes steht am Hochfest Heiligstes Herz Jesu besonders im Mittelpunkt, ging der Papst in seiner Predigt im vatikanischen Gästehaus Santa Marta auf das Hochfest an diesem Freitag ein. Dabei sei es Gott, der uns zuerst liebte – „Gott ist so: immer der Erste. Er ist der Erste, der auf uns wartet, der Erste, der uns liebt, und der Erste, der uns hilft.“ Die Propheten hätten dies anhand des Mandelblüten-Symbols verdeutlicht, dieser Blüte, die als eine der ersten im Frühling aufgehe.

„Das ist eine Liebe, die man nicht verstehen kann. Eine Liebe, die jedes Wissen übertrifft, alles übertrifft.“

Diese Liebe zu verstehen, sei allerdings nicht leicht, fuhr der Papst dann fort. Der Apostel Paulus umschreibe dieses Mysterium in der Tat mit dem Begriff des „unergründlichen Reichtums Christi“ (vgl. Eph 3, 8-19), griff der Papst einen Passus aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser auf. Und er führte dazu aus: 

„Das ist eine Liebe, die man nicht verstehen kann. Eine Liebe Christi, die jedes Wissen übertrifft, alles übertrifft. So groß ist Gottes Liebe. Ein Dichter sagte, sie sei ,wie das Meer, uferlos, unendlich tief…‘ – ein grenzenloses Meer. Das ist die Liebe, die wir verstehen müssen, die Liebe, die wir empfangen.“

Hier zum Hören:

In der Heilsgeschichte habe Gott diese Liebe offenbart, „er war ein großer Pädagoge“, formulierte der Papst. Doch Gottes Liebe komme nicht in Gesten der Macht zum Ausdruck, präzisierte er, sondern zeige sich in väterlichen Sorge, im An-die-Hand-Nehmen seines Volkes – „wie ein Papa“. Dies habe der Prophet Hosea gut beschrieben (vgl. Hos 11). 

„Wie zeigt Gott seine Liebe? Mit großen Dingen? Nein, er macht sich klein.“

„Wie zeigt Gott seine Liebe? Mit großen Dingen? Nein, er macht sich klein, macht sich klein, klein, mit diesen Gesten der Zärtlichkeit, der Güte. Er macht sich klein. Er nähert sich an. Und mit dieser Nähe, diesem Sich-Klein-Machen lässt er uns die Größe dieser Liebe verstehen. Das Immense wird durch das Kleine begreifbar.“


Und schließlich schickte Gott seinen Sohn Jesus, und zwar „in Fleisch und Blut“, so der Papst weiter. Jesus habe „sich selbst bis hin zu seinem eigenen Tod gedemütigt“, lenkte er den Blick auf die Kreuzigung. Dieses Mysterium der Liebe Gottes, des größten Opfers, verweise auf den Weg des Christen im Alltag, die Werke der Barmherzigkeit.

„Wenn uns Jesus den Weg des Christen lehren will, verweist er darauf, woran wir einmal gemessen werden würden“

„Wenn uns Jesus den Weg des Christen lehren will, sagt er wenige Dinge, er verweist darauf, woran wir einmal gemessen werden würden. Und was sagt er dann? Er sagt nicht: ,Ich denke, dass Gott so ist. Ich habe Gottes Liebe verstanden.’ Nein, nein… - Ich habe Gottes Liebe im Kleinen verwirklicht: ich habe dem Hungrigen zu essen gegeben, dem Durstigen zu trinken, ich habe den Kranken besucht, den Gefangenen. Die Werke der Barmherzigkeit sind wirklich der Weg der Liebe, den uns Jesus lehrt - in Fortführung der großen Liebe Gottes!"


Es brauche keine großen Reden über die Liebe, sondern Männer und Frauen, „die diese kleinen Dinge für Jesus, für den Vater zu tun verstehen“, so Papst Franziskus abschließend.


(vatican news)
 

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08. Juni 2018, 12:17
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