Papst bei der Frühmesse Papst bei der Frühmesse  (� Vatican Media)

Frühmesse: Gewissensprüfung schützt uns vor Versuchungen

In der Kapelle der Casa Santa Marta im Vatikan hat Papst Franziskus an diesem Dienstag an die tägliche Auseinandersetzung zwischen dem „Geist der Welt“ und dem „Geist Gottes“ erinnert.

Mario Galgano und Barbara Castelli – Vatikanstadt

Das menschliche Herz sei wie ein „Schlachtfeld“, auf dem sich zwei verschiedene „Geister“ gegenüberstehen: ein Geist, nämlich derjenige, der von Gott kommt, führe den Gläubigen „zu guten Werken, zur Liebe, zur Geschwisterlichkeit“; der andere, weltliche, treibe die Menschen „in Richtung Eitelkeit, Stolz, Genügsamkeit, Geschwätz“. Das unterstrich Papst Franziskus bei der Frühmesse im Vatikan. Ausgangspunkt für die Überlegungen des Papstes war die Erste Lesung (1 Kor 2, 10b-16), in der „der Apostel Paulus den Korinthern den Weg aufzeigt, wie man zum Gedanken Christi gelangt“. Dies sei ein Weg, der von der Hingabe an den Heiligen Geist geprägt sei. Es sei in der Tat der Heilige Geist, der die Gläubigen dazu führe, „Jesus kennen zu lernen“, „seine Gefühle“ zu spüren, und „sein Herz“ zu verstehen.

Zum Nachhören

Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse

 

„Der Mensch, der sich selbst überlassen ist, versteht die Dinge des Geistes nicht“, so Papst Franziskus in seiner Predigt: „Es gibt zwei Geister, zwei Arten zu denken, zu fühlen und zu handeln: die, die mich zum Geist Gottes führt und die, die mich zum Geist der Welt führt. Und das geschieht in unserem Leben: Wir alle haben diese beiden ,Geister´. Den Geist Gottes, der uns zu guten Werken führt, zur Liebe, zur Brüderlichkeit, zur Anbetung Gottes, zur Kenntnis Jesu, zu vielen guten Werken der Liebe, zum Gebet: dazu sind wir berufen. Und der andere Geist der Welt, der uns zu Eitelkeit, Stolz, Genügsamkeit und zum Geschwätz führt. Unser Herz – sagte ein Heiliger – ist wie ein Schlachtfeld, ein Kriegsfeld, auf dem diese beiden Geister kämpfen.“

Versuchungen wie Jesus überwinden

 

„Im christlichen Leben“ müsse man also „dafür kämpfen“, dem „Geist Gottes Raum zu lassen“ und „den Geist der Welt zu vertreiben“. Eine tägliche „Gewissensprüfung“, schlägt der Papst in diesem Zusammenhang vor, helfe dabei, „Versuchungen zu erkennen“. Damit könnte Klarheit darüber erlangt werden, wie sich diese gegensätzlichen Kräfte verhielten.

„Es ist ganz einfach: Wir haben diese große Gabe, die der Geist Gottes uns schenkt, aber wir sind zerbrechlich, wir sind Sünder und wir haben auch die Versuchung des Geistes der Welt. In diesem geistlichen Kampf, in diesem Krieg des Geistes, muss man Sieger sein wie Jesus.“

Keine Tiere, sondern Kinder Gottes

 

Jeden Abend sollten Christen über den Tag, den sie gerade verbracht haben, nachdenken, um zu sehen, ob „Eitelkeit“ und „Stolz“ gesiegt hätten oder ob es ihnen gelungen sei, den Sohn Gottes nachzuahmen.

„Erkennen, was im Herzen passiert. Wenn wir das nicht tun, wenn wir nicht wissen, was in unseren Herzen geschieht – und das sage nicht ich, das sagt die Bibel – dann sind wir wie die Tiere, die nichts verstehen. Denn sie lassen sich vom Instinkt leiten. Aber wir sind keine Tiere, wir sind Kinder Gottes, getauft mit der Gabe des Heiligen Geistes. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, was heute in meinem Herzen passiert ist. Möge der Herr uns lehren, immer und jeden Tag unser Gewissen zu prüfen.“

(vatican news)

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04. September 2018, 11:17
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