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Santa Marta, die Residenz von Papst Franziskus, hat eine Kapelle, dort feiert der Papst seine Morgenmessen Santa Marta, die Residenz von Papst Franziskus, hat eine Kapelle, dort feiert der Papst seine Morgenmessen  (Vatican Media)

Santa-Marta-Messe: „Bin ich ein Christ des Sagens oder des Tuns?“

Baue ich mein Leben auf den Felsen Gottes oder auf den Sand der Weltlichkeit, der Eitelkeit? Bei der Frühmesse in der Vatikan-Residenz Santa Marta hat Papst Franziskus zur Gewissenserforschung im Advent eingeladen.

Gudrun Sailer und Amedeo Lomonaco - Vatikanstadt

Sagen und tun, Sand und Fels, oben und unten: Entlang dieser Gegensätze bewegte sich die Predigt von Papst Franziskus. „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt“, sagt Jesus nach dem Tagesevangelium zu seinen Jüngern (Mt 7,21.24-27). Sagen und tun: die beiden Verben markieren zwei entgegengesetzte Wege des christlichen Lebens, führte der Papst aus.

Die Werke der Barmherzigkeit sind konkret

„Sagen ist eine Art zu glauben, aber sehr oberflächlich, auf halbem Weg: Ich sage, ich bin Christ, aber ich tue nicht die Dinge, die Christen tun. Einfach ausgedrückt ist das, wie sich ,auf Christ zu schminken´. Zu sagen, ohne zu tun, das ist Schminke. Jesus schlägt vor, konkret zu werden. Wenn sich ihm jemand näherte und ihn um Hilfe bat – immer etwas Greifbares. Die Werke der Barmherzigkeit sind greifbar."

Sand und Fels

Greifbar und konkret ist auch das zweite Gegensatzpaar des Evangeliums, Sand und Fels. Der Sand sei nicht fest, er sei „eine Folge des Sagens", ein „christliches Make-up". Der Fels hingegen sei der Herr:

„Er ist die Stärke. Oft erscheint derjenige, der auf den Herrn vertraut, erfolglos und verborgen. Aber er ist fest. Seine Hoffnung hat er nicht im Sagen, in der Eitelkeit und im Stolz, nicht in den vergänglichen Kräften des Lebens. Der Herr ist der Fels. Die Konkretheit des christlichen Lebens lässt uns weitermachen und auf dem Felsen bauen, der Gott ist. Auf dem Fundament der Göttlichkeit. Nicht des Scheins oder der Eitelkeit, der Empfehlungen.... Nein. Die Wahrheit.“

Oben und unten

Das dritte Paar, hoch und niedrig, vergleicht die Schritte der Stolzen und Eitlen mit denen der Demütigen. Der Herr „hat die Bewohner des hohen Berges hinabgestürzt“, heißt es bei Jesaja. Dieser Abschnitt erinnere an das Lied der Muttergottes, des Magnificat, sagte Franziskus: „Der Herr erhebt die Demütigen, die in der Konkretheit des Alltags sind, und bringt die Hochmütigen zu Fall, die ihr Leben auf Stolz und Eitelkeit gründen. Sie überdauern nicht.“

Zum Ausklang bot der Papst wie gerne bei seinen Santa-Marta-Predigten einige Fragen zur Gewissenserforschung: „Bin ich ein Christ des Sagens oder des Tuns? Baue ich mein Leben auf den Felsen Gottes oder auf den Sand der Weltlichkeit, der Eitelkeit? Bin ich demütig, versuche ich ohne Stolz aufzutreten und so dem Herrn zu dienen?"

(vatican news)

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06. Dezember 2018, 11:58
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