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Papstmesse in Santa Marta Papstmesse in Santa Marta  (Vatican Media)

Papst in Santa Marta: „Wir alle sind in der Lage, uns gegenseitig zu heilen“

Jeder von uns braucht Heilung von spirituellen Krankheiten, und jeder von uns ist in der Lage, die anderen zu heilen, mit einem Wort, einem Blick, oder einfach nur mit einem Ratschlag zur rechten Zeit: „Das ist eine christliche Gemeinschaft“, betonte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei der Frühmesse in der vatikanischen Residenz Casa Santa Marta.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Wie üblich ging der Papst bei seinen Überlegungen vom Tagesevangelium (Mk 6, 7-13) aus. Darin beschreibt der Evangelist Markus, wie Jesus seine Jünger aussendet, um unreine Geister zu heilen.

„Die erste Heilung ist die Umkehr, also das Herz zu öffnen, damit das Wort Gottes eintreten kann. Umkehren heißt, auf die andere Seite zu blicken. Und das öffnet das Herz, lässt einen andere Dinge sehen. Aber wenn das Herz geschlossen ist, kann es nicht geheilt werden,“ erläuterte Franziskus, der das Beispiel eines Kranken anführte, der aus Starrsinn nicht zum Arzt geht und so auch nicht geheilt werden könne. „Auch wenn wir Christen viele gute Dinge tun, wenn das Herz geschlossen ist, dann ist alles nur äußerlicher Anstrich.“

Es braucht Autorität

Und dann, so der Papst, werde alles mit dem ersten Regenguss weggewaschen. Um Menschen zur Bekehrung aufzufordern, brauche es jedoch Autorität. Im Evangelium wird dies durch die Anweisung Jesu an seine Jünger beschrieben: nichts anderes als einen „Wanderstab“, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, dürften sie auf ihre Reisen mitnehmen und, sollten sie an einem Ort nicht aufgenommen werden - „ihre Sandalen ausschütteln und weiterziehen“, in einem demütigen und sanftmütigen Verhalten, denn, so Franziskus, „das ist das Verhalten eines Apostels“: Armut, Demut und Sanftmut.

„Wenn ein Apostel, ein Gesandter, einer von uns – wir sind viele Gesandte hier – sich für besser als die anderen hält oder in seinem eigenen Interesse handelt oder – ich weiß nicht – Karriere in der Kirche machen will, dann wird er niemanden heilen, und es wird ihm nicht gelingen, das Herz von irgendwem zu öffnen, denn seine Worte werden keine Autorität haben. Der Jünger wird Autorität besitzen, wenn er den Schritten Christi folgt.“

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Doch was sind die Schritte Christi?, fragte der Papst, um gleich darauf aufzuzählen: „Armut, von Gott ist er Mensch geworden! Er hat sich hingegeben! Er hat sich entblößt! Die Armut, die zur Sanftmut, zur Demut führt. Und so hat ein Apostel mit diesem Verhalten von Armut, von Demut, von Sanftmut, die Autorität zu sagen: ,Bekehrt euch!‘, um die Herzen zu öffnen.“

Und nachdem sie zur Umkehr aufgerufen hatten, hätten die Gesandten auch viele Dämonen ausgetrieben – weil sie die dank ihres eigenen Verhaltens und ihrer Uneigennützigkeit die Autorität dazu hatten, unterstrich Franziskus, denn andernfalls handele es sich um „autoritäres Verhalten“, nicht „Autorität“.

Krankensalbung als Liebkosung Gottes

Anschließend, so beschreibt es das Tagesevangelium, „salbten“ die Apostel „viele Kranke mit Öl und heilten sie“. Die Krankensalbung sei eine Liebkosung Gottes, führte der Papst aus, die auch die Apostel kennenlernen müssten. Die Fähigkeit zur Heilung liege keinesfalls nur bei den Priestern oder Bischöfen, unterstrich Franziskus, denn „jeder von uns“ könne einen Bruder oder eine Schwester heilen, „mit einem aufmunternden Wort, mit Geduld, einem Rat zur rechten Zeit, einem Blick.“

„Jeder von uns muss geheilt werden, jeder, denn wir alle haben spirituelle Krankheiten. Doch wir selbst haben auch die Möglichkeit, die anderen zu heilen, aber mit dieser Art von Verhalten. Möge der Herr uns die Gnade geben, zu heilen, wie er heilte: mit Sanftmut, Demut und der Kraft gegen die Sünde und den Teufel, und in diesem schönen ,Handwerk‘ weiterzugehen, uns untereinander zu heilen. Das ist eine christliche Gemeinschaft.“

(vatican news)

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07. Februar 2019, 11:52
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