Frühmesse: Papst betet für Ärzte, die ihr Leben hingeben

Die Fastenzeit ist die Zeit, um in die Umarmung des Vaters zurückzukehren. Daran erinnerte Papst Franziskus an diesem Freitag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta im Vatikan. Zu Beginn der Messe las er den Brief eines Priesters aus der von der Corona-Pandemie stark betroffenen Stadt Bergamo vor.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Das norditalienische Bergamo ist derzeit besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Nicht nur ältere Menschen werden Opfer des Virus, sondern auch viele Ärzte, Priester und junge Leute. Die Zahl der Toten ist so hoch, dass die italienische Armee die Särge in umliegende Ortschaften bringen musste, weil das Krematorium der Stadt die Leichen der vielen Corona-Opfer nicht mehr aufnehmen kann.

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Zu Beginn der Heiligen Messe ging der Papst auf die Lage in Bergamo ein:

„Gestern hat mir ein Priester aus Bergamo geschrieben und mich gebeten, für die Ärzte in Bergamo, Brescia und Cremona zu beten, die am Limit ihrer Kräfte sind. Sie geben ihr Leben, um das Leben anderer zu retten.“

Der Eucharistische Segen
Der Eucharistische Segen

Die nicht leichte Aufgabe der Behörden

In seinen Eröffnungsworten ging der Papst auch auf die Rolle der politischen Führung ein:

„Wir beten für die Behörden, für die es nicht leicht ist, diesen Moment zu bewältigen und deren Entscheidungen nicht immer auf Verständnis stoßen.“

Sowohl Ärzte und Freiwillige als auch die Behörden seien in dieser Zeit wichtige Säulen der Gesellschaft. Sie würden uns helfen, „diese Krise durchzustehen und uns schützen“, so der Papst weiter bei der Feier der Heiligen Messe in der Kapelle der Casa Santa Marta im Vatikan.

Der Papst ging dann in seiner Predigt auf den Abschnitt „Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott!“ aus der Tageslesung aus dem Buch Hosea (Hos 14, 2-10) ein. Diese Passage erinnere ihn an den Verlorenen Sohn im Lukasevangelium, und da komme ihm ein italienisches Lied in den Sinn, das vor 75 Jahren auch in Argentinien viel gesungen wurde und in dem es heißt: „Kehr zu deinem Vater zurück“ („Torna dal tuo papà“). Und genau so sei Gott, fügte Franziskus an:

„Er ist ein Vater, kein Richter. Ein Vater, der seinen Sohn von weit her kommen sieht, weil er auf ihn wartet. Geht zurück zu eurem Vater, er wartet auf euch. Es ist die Zärtlichkeit Gottes, die in der Fastenzeit zu uns spricht: der Zeit, in uns zu gehen.“

Sich nicht schämen, zum Vater zurückzukehren

Man solle sich nicht schämen, zum Vater zurückzukehren. Denn Gott lade uns immer ein, zu ihm zurückzukommen, führte Franziskus weiter aus. Der Gott der Zärtlichkeit heile alle Wunden im Leben, und auch die vielen schlimmen Dinge, die wir vielleicht getan haben. Das sei das zweite Versprechen, das man bei Jesaja nachlesen könne: der Gott, der uns von den Sünden reinigt.

„Zu Gott zurückzukehren bedeutet, in die Umarmung des Vaters zurückzukehren. Er ist in der Lage, unser Herz zu verwandeln, aber er möchte, dass wir den ersten Schritt tun, nach Hause zurückkehren.“

Die Fastenzeit sei jener Moment der Umkehr des Herzens, der zum Sakrament der Versöhnung hinführe. Gerade in der Beichte reinige und umarme Gott einen jeden von uns.

„Ich weiß, dass viele zu Ostern zur Beichte gehen, aber ich weiß auch, dass es jetzt nicht leicht ist, einen Priester zu finden. Tun wir also, was im Katechismus steht: sprechen wir mit Gott und sagen wir ihm die Wahrheit. Bitten wir um Vergebung, dann werden wir in die Gnade Gottes zurückkehren. Man kann auch ohne Priester zu Gott zurückkehren.“

Am Ende seiner Predigt brachte Franziskus den Wunsch zum Ausdruck, dass sich die Menschen wieder auf die Worte aus dem bekannten italienischen Lied besinnen mögen, das von der Rückkehr zum Vater erzählt. Denn der Vater warte schon sehnlichst auf einen jeden von uns. 

Danach lud Franziskus alle zur geistlichen Kommunion ein. Den Abschluss des Gottesdienstes bildeten die Aussetzung des Allerheiligsten Sakraments und der Eucharistische Segen.

(vatican news)

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Eindrücke von der Frühmesse mit Franziskus
20. März 2020, 08:06
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