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Frühmesse: Beten wir für alle, die für das soziale Leben arbeiten

Einen besonderen Gedanken hat Papst Franziskus an diesem Sonntag an all jene gerichtet, die durch ihren Einsatz dafür sorgen, dass das öffentliche Leben in dieser Zeit der Corona-Krise nicht zum Erliegen kommt. Bei der Frühmesse in der Päpstlichen Residenz Santa Marta betete er für alle Kranken und für jene, die ihnen in dieser Zeit beistehen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Auch an diesem Sonntag, dem dritten Fastensonntag, wurde die Frühmesse mit Franziskus wieder live ausgestrahlt. Die Morgenmessen werden auch in den kommenden Tagen weiter übertragen. Damit will Franziskus den Kranken und Betroffenen der Corona-Pandemie beistehen. Zu Beginn der Heiligen Messe sagte der Papst:

„Beten wir an diesem Fastensonntag alle zusammen für die Kranken und für alle Menschen, die leiden. Heute möchte ich mit Ihnen allen ein besonderes Gebet für die Menschen sprechen, die durch ihre Arbeit das Funktionieren der Gesellschaft garantieren: Menschen, die in Apotheken, Supermärkten, im Verkehrswesen arbeiten, Polizisten. Lasst uns für all jene beten, die arbeiten, damit das öffentliche und soziale Leben in diesem Moment weitergehen kann.“

Die Frühmesse - mit deutscher Übersetzung

In seiner Predigt ging der Papst vor allem auf das Tagesevangelium nach Johannes ein (Joh 4, 5-42). Das Evangelium erzähle von einem Dialog, von der Begegnung Jesu mit einer Sünderin, präzisierte Franziskus.

„Das Evangelium legt uns einen Dialog vor, einen stattgefundenen Dialog und kein Gleichnis: die Begegnung Jesu mit einer Frau, einer Sünderin. Es ist das erste Mal im Evangelium, dass Jesus seine Identität preisgibt, und er tut dies einer Sünderin gegenüber. Einer Frau, die den Mut gehabt hat, ihm die Wahrheit zu sagen. Und dann geht sie mit dem gleichen Argument zu ihren Mitmenschen, um Jesus zu verkünden. Sie sagt zu ihnen: ,Vielleicht ist er der Messias, denn er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.´ Sie setzt nicht auf theologische Argumente; sie verkündet ihn mit ihrer Wahrheit. Und diese Wahrheit ist es, die sie heilt und rechtfertigt. Man kann kein Jünger Jesu sein ohne die eigene Wahrheit; ohne das, was wir sind.“

Mut aufbringen

Wer ein Jünger Jesu sein wolle, müsse also wie die Sünderin den Mut aufbringen, „sich für das Angebot Jesu zu interessieren“, führte der Papst weiter aus. Diese Frau habe den Mut gehabt, ihre Sünden einzugestehen und preiszugeben. Sie habe ihre eigene Lebensgeschichte dazu benutzt, um Jesus zu verkünden. Und das habe sie „ohne Hintergedanken“ getan, stellte Franziskus fest.

„Man kann nicht nur mit Argumenten ein Jünger Jesu sein; diese Frau hatte den Mut zum Dialog mit Jesus; sie hatte den Mut, ihre Schwächen einzugestehen; den Mut, ihre eigene Geschichte als Garantie dafür zu benutzen, dass er ein Prophet war. Der Herr will einen Dialog, der transparent ist; einen Dialog, in dem nichts verborgen wird, es keine Hintergedanken gibt.“

„Dieser so transparente Dialog endet mit dem Bekenntnis zur messianischen Realität Jesu und mit der Bekehrung dieses Volkes. Möge der Herr uns die Gnade geben, stets mit der Wahrheit zu beten; uns stets mit unserer eigenen Wahrheit an den Herrn zu wenden, und nicht mit der Wahrheit der anderen, einer Wahrheit, die von Argumenten verwässert wird,“ schloss Papst Franziskus seine Predigt.

(vatican news)

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Eindrücke von der Frühmesse mit Franziskus
15. März 2020, 08:16
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