Frühmesse: Papst Franziskus betet für die Corona-Toten
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Wir haben die Fotos der Massengräber gesehen - viele an Covid-19 Verstorbene sind dort beigesetzt worden“, sagte der Papst bei der Eröffnung der Morgenmesse in der päpstlichen Residenz Santa Marta. Besondere Betroffenheit hatten in den letzten Wochen Bilder einer Friedhofsinsel in New York ausgelöst. Luftaufnahmen zeigten, wie dort Massengräber für anonyme Bestattungen von an Corona verstorbenen Menschen ausgehoben wurden. Die USA haben über 60.000 Corona-Tote zu beklagen - mehr als China oder Italien.
Die Bedeutung der Mission
In seiner Predigt sprach Franziskus über die Mission der Christen. Dabei ging er vor allem vom Johannes-Evangelium aus (Joh 6, 44-51).
„Da heißt es: ,Niemand kann zu mir kommen', wenn der Vater ihn nicht an sich zieht. Niemand kann Jesus kennenlernen ohne den Vater - und das gilt für unser Apostolat, unsere apostolische Mission als Christen... Wer auf Mission geht, muss Zeugnis von seinem Glauben geben; ohne ein solches Zeugnis wird man nichts ausrichten können. In die Mission zu gehen bedeutet nicht, große Strukturen zu errichten und dabei stehenzubleiben. Nein: Die Strukturen selbst müssen Zeugnis ablegen! Du kannst ein Krankenhaus oder eine Schule bauen, die perfekt sind, aber wenn sie kein Zeugnis vom Christentum ablegen, dann ist das nur ein wohltätiges Werk – sehr gut, aber auch nicht mehr. Wenn ich auf Mission gehen will, wenn ich Apostolat machen will, muss ich mit der Bereitschaft gehen, dass der Vater die Menschen zu Jesus hinzieht, und das macht man mit dem Zeugnis. Jesus selbst hat dies zu Petrus gesagt.“
Gottes Anziehungskraft
Gott ziehe „mit unserem Zeugnis“ die Menschen an. Und dazu solle unser Gebet kommen, so Franziskus.
„Man muss beten, dass der Vater Menschen anzieht, denn ohne Zeugnis und Gebet kann man keine apostolische Verkündigung betreiben. Man kann sonst auch nicht die Frohe Botschaft weitergeben an andere. Ansonsten bleibt es nur dabei, dass man eine schöne moralische Predigt hält und viele gute Dinge tut, aber der Vater wird dabei keine Möglichkeit haben, Menschen anzuziehen: Das ist das Zentrum unseres Apostolats, dass der Vater Menschen anziehen kann.“
Papst Franziskus machte einmal mehr deutlich, dass er vom Abwerben von Gläubigen anderer Religionen oder Konfessionen, dem sogenannten Proselytismus also, nichts hält. Eine „fromme Frau“ habe ihm in Panama voller Stolz berichtet, dass sie Menschen zum Katholizismus bekehrt habe, darunter auch Protestanten. Da habe er ihr widersprochen und gesagt: Nicht sie sei es gewesen, die diese Menschen bekehrt habe, sondern der Herr habe die Herzen jener Menschen angerührt.
„Vergessen wir nicht: unseren Glauben bezeugen Ja, Proselytismus Nein. Bitten wir den Herrn um die Gnade, unseren Glauben mit Zeugnis und Gebet zu leben, damit der Vater Menschen für Jesus gewinnen kann.“
(vatican news)
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