Angelus: Jedem das Seine
Mario Galgano - Vatikanstadt
Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört
In seiner Katechese zum Sonntagsevangelium (Mt 22,15-21), in der es um das berühmte Jesus-Zitat: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört“ geht, betonte der Papst, dass das Zahlen der Steuern schon zu Jesu Zeiten eine schwierige Frage war. Die Pharisäer wollten Jesus eine Falle stellen, doch Jesus habe „mit Ruhe“ darauf reagiert und eben jenes genannte Zitat geäußert. Der Herr habe „eine wichtige Lehre erteilt“ und sich auf diese Weise „über die Polemik“ erhoben, fügte der Papst an. Die politische Frage beantwortete Jesus mit einer praktischen und gleichzeitig spirituellen Antwort: Steuerabgaben für die irdischen Behörden seien notwendig und kein Götzendienst, doch auch Gott fordere Vorrang und ihm gebühre von den Gläubigen ebenfalls Achtung.
Abbild Gottes
Jesus habe dies anhand einer Münze aufzeigt, auf deren einen Seite das Abbild des Kaisers zu sehen war. Das könne man auch als Symbol verstehen, denn Gottes Abbild sei in einem jeden Einzelnen eingeprägt. Jeder Mensch gehöre sozusagen Gott, denn dieser habe allen alles gegeben, fügte Franziskus an. Hierfür müsste ein jeder dankbar sein.
Hiermit verbunden sei auch der Aufruf an alle Gläubigen, sich in der Welt zu engagieren, ohne sich Gott entgegenzusetzen. Vielmehr müsste man die Welt mit „dem Lichte Gottes“ erhellen. Dies müsse man aber auch nicht als Flucht vor der Wirklichkeit verstehen. Es gehe darum, auf die Hoffnung Gottes zu setzen. Ziel und Zweck des Ganzen sei es: Gott das zurückzugeben, was ihm gebühre, fasste Franziskus zusammen. Der Christ betrachte somit die Zukunft mit Zuversicht und lebe das irdische Leben in voller Fülle.
Weltmissions-Sonntag und Missions-Monat
Nach dem Mittagsgebet ging der Papst unter anderem auf den Weltmissions-Sonntag ein, der an diesem Wochenende stattfindet und unter dem Thema steht: „Die Mission im Herzen der Kirche“. Der Papst rief dazu auf, die „Freude der Mission“ in allen Bereichen des Lebens einzubringen. Franziskus verwies darauf, dass im Oktober 2019 ein besonderer Missions-Monat begangen wird. Es gehe dann darum, den Einsatz für die Evangelisierung der Kirche „ad gentes“ zu fördern und zu unterstützen. Passend dazu sei der Gedenktag an diesem Sonntag, da werde nämlich des heiligen Johannes Paul II. gedacht. Dieser sei der „missionarische Papst“ schlechthin gewesen und deshalb empfahl sein Nachfolger Franziskus der Fürsprache jenes Heiligen „für die Sendung der Kirche in der Welt“..
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