Benedikt XVI. beklagt „Verdunkelung“ Gottes in der Liturgie
In einem weitverbreiteten Missverständnis der Liturgiereform habe man die Unterweisung sowie die eigene Aktivität und Kreativität in den Mittelpunkt des Gottesdienstes gerückt. Wenn aber der Vorrang Gottes nicht mehr in der Liturgie und im Leben deutlich werde, sei die Kirche in Gefahr, so Benedikt XVI., der bis 2013 Oberhaupt der Katholiken war.
Benedikt XVI. erinnerte weiter an den Grundsatz aus der Mönchsregel Benedikts von Nursia (um 480-547), dass dem Gottesdienst nichts vorgezogen werden dürfe. Dies habe der Begründer des abendländischen Mönchtums bewusst mit Blick auf scheinbar größere Dringlichkeiten in der Landwirtschaft, handwerklichen Arbeitsabläufen oder der Wissenschaft formuliert. Diese Priorität Gottes gelte nicht nur im Klosterleben, betonte Benedikt XVI. Wenn der Mensch Gott hintanstelle, unterwerfe er sich Konstrukten, die ihn versklavten und die seiner Menschenwürde widersprächen. Die italienische Zeitung „La Stampa“ zitierte das Vorwort am Mittwoch.
(kna)
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