Fastenexerzitien: Peripherie - die DNA des Christentums
Bernd Hagenkord SJ - Vatikanstadt
Die Frage Gottes an den Menschen fordert heute dazu auf, die Augen zu öffnen und die Wirklichkeit der Welt um uns herum zu betrachten, so der Exerzitienleiter in seiner Betrachtung zu den Exerzitien, die unter dem Titel „Durst“ stehen. Es gehe darum, unsere Brüder und Schwestern auch unter den Armen und den Fernen zu sehen.
Der wörtliche Sinn von „Durst“
Der Vizerektor der Katholischen Universität von Lissabon griff dazu den auch vom Papst gerne verwendeten Begriff der Peripherie auf. Hier zeige sich, dass der übertragene und der wörtliche Sinn von „Durst“ nicht weit voneinander entfernt liegen. Wer Durst habe und kein Wasser bekomme, der lebe an dieser Peripherie.
Hier brauche es eine authentische Umkehr, um den Durst im wörtliche Sinn löschen zu können. Diese Umkehr der Lebensstile und des Lebens führe dazu, sich gegen die soziale Ungleichheit zu wenden. Die Kirche dürfe hier keine Angst haben, prophetisch zu sein und den Finger in Wunden zu legen, sie müsse an diese Peripherien gehen.
Jesus - Mann der Peripherie
Nicht zuletzt auch deswegen, weil auch Jesus ein „Mann der Peripherie“ gewesen sei, so Pater Josè. „Die Peripherie bildet die christliche DNA, sie bringt uns in Kontakt mit dem ursprünglichen Kontext, aber auch mit dem Inhalt des Christentums. Sie ist ein unaufgebbarer Schlüssel zum geistlichen und existenziellen Verstehen“. Hier habe man immer schon und könne man auch heute noch Jesus wirklich begegnen.
Peripherie, das sei der Horizont des Christlichen und nicht einfach nur ein Problem. Das alles ist nicht neu, so Pater Josè, schon Johannes Chrisostomos habe vor dem Schisma gewarnt, das durch die Trennung des Altarsakraments vom „Sakrament des Bruders“ trenne, das Sakrament der Eucharistie vom Sakrament vom Armen.
(vn)
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