Rom: Papst nahm Priestern Beichte ab
Wie die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ berichtet, aß der Papst nach dem Treffen mit 70 Priesteramtskandidaten zu Mittag. Der Besuch am Donnerstagmorgen fand in der Bischofskirche des Papstes, San Giovanni in Laterano statt, wo er zunächst die Beichte abnahm und danach die Fastenmeditation hielt. Im Anschluss schaute er dann noch - jenseits des geplanten Programms - im Päpstlichen Priesterseminar vorbei und nahm dort das Mittagessen ein, berichtet die Vatikanzeitung.
In seiner Meditation ging Franziskus auf verschiedene Lebensabschnitte von Priestern ein. Jungen Seelsorgern riet er, ihre Persönlichkeit einzubringen, da jedes Priesteramt einzigartig sei. Er empfahl noch unerfahrenen Priestern auch, sich einen älteren und weisen Lehrmeister und Berater zu suchen. Dass Priester sich zum Zölibat verpflichteten, heiße nicht, dass sie alleine Leben sollten, so der Papst. Es sei wichtig, sich mit sich selbst und anderen auseinanderzusetzen.
Priester im mittleren Lebensalter, zwischen 40 und 50 Jahren, sind laut Franziskus besonders oft Glaubensprüfungen ausgesetzt. Wie bei Ehemännern, die schon lange verheiratet seien, könne mit der Zeit die Verliebtheit der Jugend und der Enthusiasmus auch im Glauben geringer werden. Hier sei das Gebet hilfreich und eine gute geistliche Begleitung unabdingbar. Es gebe in dieser Zeit oft „Versuchungen, derer man sich schämen könnte“, doch eigentlich müsse sich der Teufel schämen, der diese auslöse. „Wichtig ist, dem nicht nachzugeben“, so Franziskus. Er riet ebenso, sich mit zunehmendem Alter auch Gedanken über den Ruhestand zu machen und sich darauf vorzubereiten.
Priestern, die älter als 50 Jahre sind, gab der Papst mit, dass sie trotz ihres Alters wertvoll für die Kirche seien und viel beitragen könnten. Er würdigte sie als weise Berater und gute Zuhörer. Ältere Seelsorger seien besonders für die Beichte geeignet: „Wer sich einem älteren Beichtvater nähert, hat keine Angst, die Leute sehen in ihm einen traulichen Mann“, sagte Franziskus. Es gelte, den Menschen in ihren Leiden und ihrem Schmerz zuzuhören, Mitleid zu zeigen und Trost zu spenden. „Das ist die Zeit des bedingungslosen Vergebens“, so Franziskus. Der Papst ermutigte ältere Priester zudem zum Dialog mit jungen, um diese zu unterstützen.
(kna/osservatore romano – mg)
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