Papst wäscht Christen, Muslimen und Buddhist die Füße
Die Männer stammen aus Italien, von den Philippinen, aus Marokko, Moldawien, Kolumbien, Nigeria und Sierra Leone. Acht von ihnen sind Katholiken, zwei Muslime, einer ist orthodoxer Christ und einer Buddhist. Der Ritus erinnert an die Demutsgeste Jesu beim Letzten Abendmahl, wonach der Größte der Diener aller sein soll.
Den Besuch beginnt der Papst um 16 Uhr auf der Krankenstation der Haftanstalt, bevor er in der zentral gelegenen Rotunde den Gottesdienst mit Fußwaschung feiert. Am Ende des Besuchs ist eine Begegnung mit Insassen der VIII. Abteilung geplant; dort sind unter anderem Sexualstraftäter inhaftiert. Bei Besuch und Gottesdienstfeier ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen; lediglich eine Audio-Übertragung von „Radio Vaticana Italia“ sowie ein Audiostream im Internet ist geplant. Anschließend werden für gewöhnlich eine kurze Information und einige Fotos bereitgestellt.
Die Männer sähen den Papst „wie einen Freund mit großem Herzen, der auch die Seele eines Häftlings verstehen kann“, sagte Gefängnisseelsorger Vittorio Trani im Gespräch mit Vatican News. Trani hat die Häftlinge für die Fußwaschung ausgewählt. Vor Franziskus hatten bereits Johannes Paul II. im Jahr 2000, Paul VI. 1964 sowie Johannes XXIII. 1958 das Gefängnis Regina Coeli im Stadtteil Trastevere unweit des Vatikans besucht, allerdings nicht am Gründonnerstag.
Schon früher als Erzbischof von Buenos Aires feierte Jose Mario Bergoglio den Gründonnerstagsgottesdienst in einem Gefängnis. Als Papst setzte er die Tradition in Rom fort, wo er 2013, 2015 und 2017 am Gründonnerstag ins Gefängnis ging. Vor Franziskus feierten die Päpste den Abendmahlsgottesdienst in der Regel in ihrer Bischofskirche, der Lateranbasilika, wo sie zwölf Priestern die Füße wuschen.
Bereits am Donnerstagvormittag segnete Franziskus bei der Chrisammesse im Petersdom die Heiligen Öle, die die Kirche bei den Sakramenten Taufe, Firmung, Krankensalbung und Priesterweihe verwendet.
(kap - cs)
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