Papst will weitere Missbrauchs-Opfer aus Chile treffen
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Auch Franziskus‘ Sonderermittler in Chile, der aus Malta stammende Erzbischof Charles Scicluna, hat nach Vatikanangaben bereits mit den meisten der jetzt vom Papst eingeladenen Missbrauchs-Opfer gesprochen. Der Vatikan erklärte, Franziskus habe die Begegnungen im Vatikan schon vor einem Monat mit den jetzt Eingeladenen vereinbart. Er wolle seine Nähe zu den Opfern ausdrücken und mit ihnen über Präventionsmaßnahmen beraten.
Sciclunas Bericht an Franziskus ist vertraulich geblieben. Doch haben seine Schlussfolgerungen den Papst dazu bewogen, „schwere Fehler“ im Umgang mit dem Fall einzugestehen. Im Vatikan beriet Franziskus Mitte Mai mit den chilenischen Bischöfen über notwendige Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal. In einem präzedenzlosen Schritt haben alle Ortsbischöfe des Landes dem Papst einhellig ihren Rücktritt angeboten.
Neuer Missbrauchsskandal
Vor dem Krisengipfel mit den Bischöfen hatte Franziskus eine erste Gruppe von Missbrauchs-Überlebenden aus Chile im Vatikan empfangen. Diese erklärten anschließend, der Papst habe sie um Verzeihung gebeten. Vor der römischen Presse forderten die drei Karadima-Opfer konkrete Konsequenzen.
Derweil wird die chilenische Kirche von einem neuen Missbrauchsskandal erschüttert. Nach Medienangaben soll eine Gruppe von Priestern im Bistum Rancagua Jugendliche sexuell missbraucht haben. In einer ersten Reaktion hat Ortsbischof Alejandro Goic rund ein Dutzend Geistliche suspendiert.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.