Papst ruft zu Teamgeist auf und gedenkt junger Sportlerin
Christine Seuss - Vatikanstadt
In diesen Tagen, so der Papst zu den Schwimmern und ihren Begleitern, seien sie in den Wettkämpfen des internationalen Turniers „Sette Colli“ involviert. Neben den sportlichen Erfolgen lieferten sie auch ein „Zeugnis von Disziplin, gesundem Wettbewerb und Teamgeist“, würdigte Franziskus die aufopfernde Arbeit der Athleten.
„Ihr zeigt“, betonte der Papst, „zu welchen Zielen man dank mühevollen Trainings gelangen kann, das großen Einsatz und auch manches Opfer erfordert. All das stellt eine Lektion des Lebens insbesondere für eure Altersgenossen dar. Das Schwimmen wird, so wie jede sportliche Aktivität, wenn sie mit Loyalität ausgeführt wird, eine Gelegenheit zur Ausbildung von menschlichen und sozialen Werten, um gemeinsam mit dem Körper auch den Charakter und den Willen zu stärken und um sich gegenseitig kennen zu lernen und unter Kameraden zu akzeptieren.“
Zwar sei der Schwimmsport vor allem ein individueller Sport, fuhr der Papst fort, doch ihn in einem Verein oder sogar auf nationalem Niveau auszuüben, bedeute „eine Team-Erfahrung, in der die Zusammenarbeit und die gegenseitige Hilfe“ einen wichtigen Stellenwert einnähmen. Auch bei Mannschaftswettbewerben oder Sportarten wie Wasserball käme es vor allem auf die Zusammenarbeit im Team an, betonte Franziskus.
„Insbesondere ist da das Synchronschwimmen, das wirklich die Spitze von Mannschaft bedeutet: es ist vollständige Harmonie, und die Exzellenz erreicht man, wenn sich die Athleten auf eine Weise bewegen, dass sie eine einzige Bewegung bilden. Das ist wirklich faszinierend, und für uns einfache Zuschauer scheint es fast unmöglich; aber auch hier liegt das Geheimnis, neben dem individuellen Können, in der gegenseitigen Hilfe.“
Erinnerung an ein ausgelöschtes Leben
Wenn er von Synchronschwimmen spreche, könne er nicht anders, als an Noemi denken, die vor wenigen Tagen in Rom ihr Leben verloren hatte, rührte der Papst an einen traurigen Vorfall. Er habe für sie und ihre Familie gebetet, und wolle bei dieser Gelegenheit gemeinsam mit ihren Mannschaftskollegen an sie erinnern, sagte er den anwesenden Athleten.
Am vergangenen 15. Juni hatte die 20-jährige Synchronschwimmerin Noemi Carrozza auf einer römischen Ausfallstraße aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über ihr Mofa verloren und war gegen einen Baum geschleudert. Im Krankenhaus erlag sie nur wenige Stunden später ihren schweren Verletzungen. Die junge Athletin galt als aufstrebender Star im italienischen Schwimmsport und hatte ihr Land bei zahlreichen internationalen Turnieren vertreten.
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