Missbrauchsvertuschung in Australien: Rücktritt in Adelaide
Der 67-jährige Bischof war im Mai diesen Jahres der Vertuschung sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden und dann Anfang Juli zu einem zwölfmonatigen Hausarrest verurteilt worden. Auf Weisung des Papstes wurde das Erzbistum Adelaide seitdem von einem Apostolischen Administrator geleitet.
Verurteilung wegen Vertuschung
Wilson war vorgeworfen worden, in den 1970er Jahren als Priester in Newcastle den Missbrauch an Jungen durch den Priester Jim Fletcher nicht bei der Polizei angezeigt zu haben. Gegen seine Verurteilung zu zwölf Monaten Hausarrest hatte er zunächst Berufung eingelegt. In ihrer Verteidigung hatten Wilsons Anwälte unter anderem geltend gemacht, damals sei Missbrauch noch nicht als anzeigewürdiges schweres Verbrechen angesehen worden.
Wilson ist der höchstrangige Kirchenführer in Australien, der wegen Vertuschung von Missbrauchsfällen angeklagt und verurteilt wurde. Eine Entlassung des Verurteilten hatte unter anderem der Nationale Priesterrat gefordert. Das Gremium hatte kritisiert, dass Wilson erst mit seiner Verurteilung sein Amt als Erzbischof hatte ruhen lassen.
Für das Erzbistum Adelaide hatte Papst Franziskus Anfang Juni den Jesuiten Gregory O’Kelly als Apostolischen Administrator „sede plena“ ernannt. O’Kelly hatte damit als Vertreter des Papstes sämtliche Vollmachten erhalten, das Erzbistum zu leiten. Gleichwohl war Erzbischof Wilson zu diesem Zeitpunkt noch im Amt.
(vatian news – pr)
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