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Erdüberlastungstag: Laudato Si trifft ins Schwarze

Ab heute lebt die Menschheit „auf Pump“. So früh wie noch nie zuvor sind in diesem Jahr bereits am 1. August alle Ressourcen aufgebraucht, die auf natürliche Weise nachwachsen können.

Grundsätzlich zeige die Entwicklung, dass der Papst mit seiner Enzyklika Laudato Si „goldrichtig“ lag, meint auch der deutsche Klima-Experte Ottmar Edenhofer zur Eröffnung der diesjährigen Salzburger Hochschulwochen. In der Enzyklika, die Probleme der Umwelt und der Gesellschaft als Elemente einer „einzigen und komplexen sozio-ökologische Krise“ beschreibt, heißt es passend:

„„Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazitäten des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil, da er unhaltbar ist, nur in Katastrophen enden kann.““

Mit Laudato Si, so erklärt Edenhofer, gebe der Papst den Menschen die „wichtige moralische Botschaft mit auf den Weg“, dass das Klima „ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle" sei. Nur wenn die jetzige Generation die Kraft und den Willen habe, „die Verantwortung zu übernehmen und zu handeln - und sich nicht einen Angstdiskurs durch Populisten aufoktroyieren zu lassen", könne man der fortschreitenden Umweltzerstörung noch entgegenwirken.

Um die Klimaziele von Paris einzuhalten und die globale Erwärmung zu stoppen, müsse der CO2- Ausstoß bis 2050 auf Null reduziert werden. Eine weitere Bedrohung für die Erdatmosphäre sei die Abholzung der Wälder, betont der Klimaexperte.

Der Klimawandel oder Naturkatastrophen würden immer häufiger als Fluchtursachen aufgeführt. Außerdem begünstigen sie soziale Konflikte, beobachtet Edenhofer: „Konflikte steigen dort, wo unter anderem lokale Gemeinschaftsgüter betroffen sind und es etwa zu Wasserknappheit kommt". Den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Armut hat bereits der Papst betont, der in Laudato Si schreibt: „Tatsächlich schädigen der Verfall der Umwelt und der der Gesellschaft in besonderer Weise die Schwächsten des Planeten.“

Hintergrund

 

Der Erdüberlastungstag beschreibt den Tag im Jahr, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen in so großem Umfang verbraucht hat, dass sie sich in der verbleibenden Zeit nicht mehr regenerieren können. Er wird alljährlich von Wissenschaftlern des Global Footprint Networks und der New Economic Foundation errechnet. Dabei werden zwei Größen gegenübergestellt: Auf der einen Seite steht die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen. Auf der anderen Seite unser ökologischer Fußabdruck – der Bedarf der Menschheit an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen, die wir für unsere Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen.

(kathpress/pm  - jm)

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01. August 2018, 11:49