Papst: „Kommunion empfangen heißt lebendigen Christus empfangen“
Christine Seuss - Vatikanstadt
„Die Passage des Evangeliums an diesem Sonntag führt uns in den zweiten Teil der Rede ein, die Jesus in der Synagoge von Kafarnaum hielt, nachdem er den Hunger einer großen Menge mit fünf Broten und zwei Fischen gestillt hatte", erläutert der Papst die Bibelstelle. „Jesus stellt sich dort als ,das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist´, vor, als ,das Brot, das ewiges Leben gibt´, und fügt hinzu: ,Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.´ (V. 51).“
Dieser Abschnitt, so betont der Papst, sei „entscheidend“ und provoziere die Reaktion der Zuhörer, die beginnen, untereinander zu diskutieren und sich zu fragen: ,Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?´ (V. 52): „Sobald das Zeichen des geteilten Brotes zu seiner wahren Bedeutung führt, d.h. die Hingabe seiner Selbst bis hin zum Selbstopfer, entsteht Unverständnis, und sogar die Ablehnung Desjenigen, der kurz zuvor im Triumphzug getragen werden sollte.“ Man müsse sich nur vor Augen führen, dass Jesus sich noch kurz zuvor verstecken musste, weil sie ihn zum König machen wollten, so Franziskus spontan an die Pilger. Kurz danach führe Jesus neben seinem Fleisch auch sein Blut ein, nimmt der Papst Bezug auf Joh 6,53: „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“
„Fleisch und Blut in biblischer Sprache drücken die konkrete Menschlichkeit aus“, erläutert Franziskus weiter. „Die Menschen und die Jünger selbst spüren, dass Jesus sie einlädt, mit Ihm in Gemeinschaft zu treten, Ihn, Seine Menschlichkeit, zu ,essen´, um mit Ihm das Geschenk des Lebens für die Welt zu teilen. Weitaus mehr als Triumphe und Trugbilder des Erfolgs! Es ist das Opfer Jesu, der sich selbst für uns hingibt!“
Dieses „Brot des Lebens“ werde uns in Form der Eucharistie unentgeltlich gegeben, fährt Franziskus in seiner Katechese fort. „Um den Altar herum finden wir das, was uns nährt und unseren Durst heute und für die Ewigkeit stillt. Jedes Mal, wenn wir an der heiligen Messe teilnehmen, nehmen wir in gewissem Sinne den Himmel auf Erden vorweg, denn aus dem eucharistischen Mahl, dem Leib und Blut Jesu, lernen wir, was ewiges Leben ist. Es ist, für den Herrn zu leben: ,so wird jeder, der mich isst, durch mich leben´“, zitiert Franziskus erneut aus dem Tagesevangelium. „Die Eucharistie formt uns, weil wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für den Herrn und unsere Brüder und Schwestern leben. Das Glück und die Ewigkeit des Lebens hängen von unserer Fähigkeit ab, die evangelische Liebe, die wir in der Eucharistie empfangen, fruchtbar zu machen.“
So wie damals, gegenüber seinen Jüngern, wiederhole Jesus auch heute jedem von uns: „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch“ (V. 53). Es handele sich dabei wohlgemerkt nicht um eine materielle Nahrung, sondern „um ein lebendiges und lebensspendendes Brot, das das Leben Gottes selbst vermittelt,“ betonte der Papst. „Um dieses Leben zu haben, ist es notwendig, sich mit dem Evangelium und der Liebe der Brüder und Schwestern zu ernähren. Angesichts der Einladung Jesu, uns mit seinem Leib und Blut zu nähren, könnten wir das Bedürfnis verspüren, zu diskutieren und Widerstand zu leisten, wie es die Zuhörer taten, von denen das heutige Evangelium sprach.“
Dies geschehe, räumt Franziskus ein, wenn wir Mühe hätten, unsere Existenz nach dem Vorbild Jesu zu gestalten, nach seinen Kriterien zu handeln und nicht nach den Kriterien der Welt. Doch indem wir uns mit dieser Nahrung ernährten, könnten wir in volle Harmonie mit Christus, mit seinen Gefühlen, mit seinem Verhalten treten. Das unterstrich Franziskus zum Ende seiner Katechese nochmals: „Das ist sehr wichtig: zur Messe gehen und kommunizieren. Denn die Kommunion zu empfangen ist diesen lebendigen Christus zu empfangen, der uns innerlich umformt und uns auf den Himmel vorbereitet.“
(vatican news)
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