Evangelisch-lutherischer Erzbischof von Riga: Schmerzhafte Erinnerungen an Sowjetführung
Julia Rosner – Vatikanstadt
Zu Beginn seiner Ansprache an den Papst hob der evangelisch-lutherische Erzbischof von Riga, Jānis Vanags, hervor, dass Ökumene in Lettland ein wichtiges Thema sei. Im Dom würden regelmäßig ökumenische Gebete stattfinden, bei denen sich Christen der verschiedensten Konfessionen treffen würden, um „gemeinsam Gott zu loben und zu danken“.
Weiter erklärte Vanags, dass im Dom der heilige Meinhard, der erste Bischof von Livland, begraben sei. Vor 830 Jahren sei er von einem Vorgänger des Papstes, von Papst Clemens III., zum ersten Bischof der baltischen Staaten ernannt worden. Darauf sei man in Lettland stolz.
Riga sei zudem eine der ersten Städte gewesen, die die Ideen der Reformation vor 496 Jahren akzeptiert hätten. Dennoch sei das Zusammenleben der Christen in der Vergangenheit nicht immer frei von Konkurrenzen gewesen. Das halbe Jahrhunderte der Geschichte, in dem das Land unter sowjetischer Führung gestanden habe, hätten die Letten schmerzhaft die Bedeutung der Worte des Herrn aus dem Johannesevangelium erkannt: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“
Heute würden sich die verschiedenen christlichen Konfessionen in Lettland dafür einsetzen, ein glaubwürdiges Zeugnis im Bemühen um die Einheit abzulegen. Dies sei nicht nur eine Anstrengung, sondern auch eine große Freude.
Erzbischof Vanagas zeigete sich überzeugt davon, dass der Besuch von Papst Franziskus im Land neue Impulse für die ökumenische Freundschaft setzen würde und die Christen in Lettland dazu ermutige, Christus mit noch mehr Eifer näher zu kommen und auch einander näher zu sein.
(vatican news)
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