Papst Franziskus informiert sich über Organspenden
Der vielfach ausgezeichnete Chirurg Francis L. Delmonico, der auch gewählter Direktor einer Organbank ist, gehört seit 2016 der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften an.
In der Frage der Transplantationsmedizin hat die katholische Kirche mit der Zeit ihre Lehrmeinung geändert. In den 1950er Jahren betrachtete sie Organverpflanzungen als unerlaubte Selbstverstümmelung, da die Organe von lebenden Spendern stammten. Danach stiegen Theologen konstruktiv in die ethische Debatte ein, und die Kirche änderte allmählich ihre Position. Heute gilt Organspende für die katholische Kirche als Tat der Nächstenliebe über den Tod hinaus. Sie wird den Gläubigen anempfohlen, aber nicht zur Pflicht erklärt.
Die Deutsche Bischofskonferenz betonte bei ihrer jüngsten Vollversammlung in Fulda, die Organspende müsse freiwillig bleiben. Eine Widerspruchsregelung, wonach alle Organe aller toten Spender entnommen werden können, sofern diese den Vorgang zu Lebzeiten nicht ausdrücklich verboten, lehnten die Bischöfe ab.
(Vatican News – gs)
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