Synode: Wahrheit für jung und alt
Christina Höfferer - Vatikanstadt
Auf den Punkt brachte dieses Unbehagen Fiorella Bacherini, die sich beim Treffen der Generationen um Rat an den Papst wandte. Sie sprach ihn auf Krieg und Migration an. Dann fragte sie Franziskus, wie sie denn in einer für sie so schrecklichen Situation der Notwendigkeit, Nähe zu zeigen und lebensbejahend zu sein, nachkommen könne.
Zukunftsängste
Im Gespräch mit Vatican News lässt sie die Begegnung mit dem Papst Revue passieren: „Papst Franziskus hat zu mir gesagt, ich hätte eine schöne Frage gestellt. Das brachte mich zum Weinen. Diese Zukunft, die so bedrohlich wirkt, ist eine große Last für uns. Ich bin immer voller Angst. Ich habe ja Kinder und Enkel. Die ganze Lage unserer Zeit macht mir Angst. Ich sehe uns im Krieg. Das sage ich auch immer zu meinen Kindern und Enkeln: Ich sehe schon wieder den Krieg, die Gewalt, den Faschismus. Da geht es mir immer so schlecht.“
Trost vom Papst
Papst Franziskus habe ihr jedoch Mut gemacht, erzählt sie: „Ja, er hat mich getröstet! Er hat gesagt, wir sollen beten, beten, beten.“ Das Mitgefühl des Papstes zu hören und zu spüren, erfüllte die besorgte Großmutter mit tiefer Freude: „Dass der Papst mich beruhigt hat! Das hat mich tief bewegt.“
Dank für die Botschaft der Älteren
„Der Papst ist kein Demagoge, sondern er antwortet mit der Wahrheit,“ fasst ein junger Teilnehmer an dem Treffen seine Eindrücke zusammen, und ein Mädchen fügt hinzu: „Auch die alten Menschen träumen, nicht nur die jungen Träumer. Dank der Älteren können die Jungen ihre Visionen entwickeln. Für mich ist die wichtigste Botschaft, die in der Gesellschaft ankommen sollte, dass wir oft eine scheinheilige Art an den Tag legen. Wir sollten aber lieber mit Augen voller Vertrauen in unsere Zukunft schauen. Ich danke unseren Großeltern, unseren Älteren, denn von ihnen kommen die besten Botschaften, die wir bekommen können.“
Erschreckt euch nicht
Die Erfahrungen der Älteren sind die Basis, um in die Zukunft aufzubrechen, resümierten die Jungen. Wichtig war, sich darüber auszutauschen, dass auch die älteren Menschen keineswegs vor Zweifel gefeit seien. Von Großeltern, die den Eindruck haben, dass die katholische Erziehung nicht den gewünschten Widerhall gefunden hat, erzählt Tony Naudi aus Malta: „Bin ich gescheitert? Oder nicht? Die Worte des Papstes haben unsere Herzen aufgefangen. Sie haben uns auch eine Möglichkeit aufgezeigt, wie wir diesen unseren Töchtern und Söhnen begegnen können, wenn sie ein wenig – nicht wirklich weggegangen sind - aber wenn sie doch andere Wege eingeschlagen haben.“ Erschreckt euch nicht, hat der Papst zu ihm und seiner Ehefrau Grace gesagt. „Das ist eine sehr große Ermutigung,“ meint Tony Naudi, „die Angst ist unser Feind im Leben, leider.“
Ruhig und heiter leben
Versucht nie, zu überzeugen, war der Tipp des Papstes. Denn jeder soll seine Freiheit leben. Kein Zwang und kein Druck brauche von den älteren auf die jüngeren Generationen ausgeübt zu werden. Die Synode, das nimmt Tony Naudi nach Hause mit, ist ein wichtiges Zeichen für die heutige Welt. Sie zeige, dass die Jugend zählt, und dass die Jugend nicht ausgenützt werden darf. Der Papst mache es vor, wie mit der Lebenserfahrung der Älteren den Jungen geholfen werden kann. Denn schließlich wollen wir ja alle im Grunde nur eines, so Franziskus: Ruhig und heiter leben.
(vatican news)
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