Papst Franziskus erinnert an Naziopfer-Familie Ulma
Mario Galgano und Sergio Centofanti – Vatikanstadt
Vor den Besuchern seiner Generalaudienz kam Franziskus auf eine Ausstellung zu sprechen, die am Dienstag in der Päpstlichen Universität Urbaniana eröffnet wurde: Sie ist der Familie Ulma gewidmet. „Diese große Familie von Dienern Gottes, die auf die Seligsprechung warten, ist für uns alle ein Beispiel für die Treue zu Gott und seinen Geboten, für die Liebe zum Nächsten und für die Achtung vor der Menschenwürde“, so der Papst in seinen Grußworten an die polnischen Pilger und Besucher.
Ein stiller Märtyrertod
Es sei eine Geschichte, die stellvertretend für das stille Martyrium vieler Christen während der Gewalt des Zweiten Weltkriegs stehe. Das sei ihm bei seinem Besuch im Vernichtungslager Birkenau im Juli 2016 bewusst geworden.
Józef Ulma und seine Frau Wiktoria Niemczak lebten im Dorf Markowa, einem tief katholischen Bauerndorf. Sie hatten sechs Kinder im Alter von 1 bis 8 Jahren. Józef war Obstbauer und Imker, engagierte sich auch im Katholischen Jugendclub.
Das Nazi-Massaker
Als antisemitische Verfolgungen begannen, versuchten viele, Juden zu helfen; sie riskierten dabei allerdings ihr Leben. Józef und Wiktoria gaben acht Juden Unterschlupf, die sie zu Hause versteckten. Ein Spion sagte es den Nazis. Es war der Morgen des 24. März 1944: Die Besatzer nahmen die Juden gefangen und töteten sie mit Schüssen in den Hinterkopf. Józef und Wiktoria wurden vor den Augen der Kinder und vieler Einwohner von Markowa getötet. Die Nazis erschossen dann auch noch die sechs Kinder.
Gerechte der Nationen auf dem Weg zur Ehre der Altäre
1995 wurde die Familie Ulma von Yad Vahem, dem Holocaust-Mahnmal in Israel, zusammen mit 6.000 anderen Polen in die Liste der Gerechten der Nationen aufgenommen. Im Jahr 2003 eröffnete die Kirche den Prozess für eine Seligsprechung.
(vatican news)
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