Papst Franziskus: „Nicht der Mentalität der Welt unterwerfen“

Papst Franziskus ruft die Christen dazu auf, „angesichts negativer Situationen der Ausschließung und Ablehnung“ nicht zu resignieren. „Wir dürfen uns nicht der Mentalität der Welt unterwerfen, denn der Mittelpunkt unseres Lebens ist Jesus!“

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Das sagte er bei seinem Angelusgebet am Petersplatz an diesem Sonntagmittag.

Franziskus bezog sich auf einen Ruf des Propheten Jesaja, den der Evangelist Lukas zitiert: „Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken" (Lk 3,4-5).

Auf einer Straße voller Löcher kommt man nicht voran

„Um den Weg für die Ankunft des Herrn vorzubereiten, müssen wir die Anforderungen der Bekehrung ins Auge fassen… Zuerst sind wir aufgerufen, die durch Kälte und Gleichgültigkeit entstandenen Vertiefungen aufzufüllen und uns den Anderen mit den gleichen Gefühlen wie Jesus zu öffnen, d.h. mit jener Herzlichkeit und geschwisterlichen Aufmerksamkeit, die sich um die Bedürfnisse unseres Nächsten kümmert. Wir müssen den Weg ebnen - auf einer Straße voller Löcher kommt man nicht voran. Und das alles mit einem besonderen Augenmerk auf die Bedürftigsten!“

Zum Nachhören

Der Papst ermunterte dazu, „so viele Härten, die durch Stolz und Stolz verursacht werden, abzumildern“ und „konkrete Gesten der Versöhnung“ zu setzen. Viele Menschen machten sich gar nicht klar, wie hochmütig und verständnislos sie ihren Mitmenschen gegenüberträten. Eine „Umkehr“ fange mit dem notwendigen ersten Schritt an, aber sie sei erst dann vollständig, „wenn sie dazu führt, dass wir unsere Fehler, unsere Untreue und unser Versagen demütig erkennen“.

Wege in der Wüste öffnen

„Der Gläubige ist derjenige, der durch seine Nähe zu seiner Schwester und seinem Bruder Wege in der Wüste öffnet. Er zeigt Perspektiven der Hoffnung auch in diesen undurchdringlichen existenziellen Zusammenhängen, die von Scheitern und Niederlage geprägt sind.“

Johannes der Täufer habe es vor dem ersten öffentlichen Auftreten Jesu verstanden, durch seinen „Mut zur Verkündigung der Wahrheit Hoffnungen auf den Messias zu wecken“. „Noch heute sind die Jünger Jesu berufen, seine demütigen, aber mutigen Zeugen zu sein, um die Hoffnung wiederzubeleben. Und um zu vermitteln, dass das Reich Gottes trotz allem weiterhin Tag für Tag mit der Kraft des Heiligen Geistes aufgebaut wird. Denken wir, jeder von uns: Was kann ich an meiner Haltung ändern, um den Weg für den Herrn zu ebnen?"

(vatican news)
 

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09. Dezember 2018, 12:05