Papst Franziskus: Freude statt Angst dank Gottes Hilfe
Claudia Kaminski - Vatikanstadt
Die Bewohner der heiligen Stadt, so Franziskus, sind zur Freude aufgerufen, weil der Herr seine Verurteilung widerrufen hat (vgl. Vers 15). Gott habe vergeben, er wollte nicht bestrafen! Dadurch gebe es keinen Grund mehr zur Traurigkeit oder Entmutigung für die Menschen, sondern alles führe zu freudiger Dankbarkeit gegenüber Gott, der immer die Menschen, die er liebt, erlösen und retten will. „Und die Liebe des Herrn zu seinem Volk ist unaufhörlich, vergleichbar mit der Zärtlichkeit des Vaters für seine Kinder, des Mannes für die Braut, wie der Prophet Zefania noch einmal sagt: ‚Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag.‘ (Vers 17).
Dieser Aufruf des Propheten sei in der Zeit, in der wir uns auf Weihnachten vorbereiten, besonders angebracht, denn er gelte für Jesus, den Emmanuel, den Gott-mit-uns: Seine Gegenwart ist die Quelle der Freude. Denn der Prophet Zefania verkünde: ‚Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte‘; und kurz darauf wiederholt er: ‚Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt.‘ (Vers 15,17). Diese Botschaft finde ihre tiefe Bedeutung in dem Moment der Verkündigung an Maria, wie sie vom Evangelisten Lukas erzählt wird.
Das Evangelium annehmen
„Die Worte des Engels Gabriel an die Jungfrau Maria sind wie ein Echo derjenigen des Propheten: ‚Freue dich, du bist voller Gnade, der Herr ist mit dir‘. (Lk 1,28). In einem abgelegenen Dorf in Galiläa, im Herzen einer jungen, der Welt unbekannten Frau, entfacht Gott den Funken des Glücks für die ganze Welt.“ Und heute, so der Papst, richte sich dieselbe Verkündigung an die Kirche, die berufen ist, das Evangelium anzunehmen, damit es Fleisch werde, konkretes Leben: „Freue dich, kleine christliche Gemeinschaft, arm und demütig, aber in meinen Augen schön, damit es leidenschaftlich mein Reich begehre, du bist hungrig und durstig nach Gerechtigkeit, du webst geduldig Pläne des Friedens, du folgst nicht den Mächtigen im Dienst, sondern bleibst treu den Armen nahe. Du hast also vor nichts Angst, aber dein Herz ist in Freude.“
Der Apostel Paulus ermahne uns auch heute, überhaupt nicht ängstlich zu sein, sondern unter allen Umständen, Gott unsere Bitten, unsere Bedürfnisse, unsere Anliegen mit ‚Bitten mit Dank‘ vorzutragen (Phil 4,6). „Das Bewusstsein, dass wir uns in Schwierigkeiten immer an den Herrn wenden können und dass er unsere Bitten nie ablehnt, ist ein großer Grund zur Freude. Keine Sorge, keine Angst wird uns jemals die Gelassenheit nehmen können, die aus dem Wissen entsteht, dass Gott unser Leben liebevoll und immer führt. Selbst inmitten von Problemen und Leiden nährt diese Gewissheit Hoffnung und Mut“, betont Papst Franziskus.
Bereitschaft zur Umkehr notwendig
Aber um die Einladung des Herrn zur Freude anzunehmen, müsse man bereit sein, sich zu hinterfragen. Genau das hätten auch die Zuhörer Johannes des Täufers getan, sie hätten ihn gefragt, was sie tun sollen. (Lk 3,10). Diese Frage sei der erste Schritt der Bekehrung, zu der wir in dieser Adventszeit eingeladen seien, mahnte Franziskus und erbat zum Schluss seiner Ansprache, dass die Jungfrau Maria uns helfen möge, unsere Herzen für den kommenden Gott zu öffnen, damit er unser ganzes Leben mit Freude erfüllen könne.
(vatican news)
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