Papst an Konferenz auf Kuba: Geschwisterbande zwischen den Nationen stärken
Die Tagung ist der Abschluss und Höhepunkt eines dreijährigen Projekts, das darauf abzielt, das Studium, die Kenntnis und die Verbreitung von Leben und Werk von José Martí zu fördern. Martí (28. Januar 1853 – 19. Mai 1895) war ein kubanischer Schriftsteller, Philosoph und Politiker, der die Bewegung für die Unabhängigkeit der Insel anführte und noch heute von seinen Landsleuten stark verehrt wird.
Das Programm, das sich die Organisatoren der Konferenz gesetzt haben, ist anspruchsvoll: Es geht um die Bedeutung des interkulturellen Dialogs, die Rolle und die Herausforderungen der neuen sozialen Bewegungen, das Engagement für den Frieden, die Risiken und Hoffnungen der neuen Informationstechnologien sowie den Kampf gegen alle Formen der Diskriminierung. Außerdem wollen die Teilnehmer an dem Treffen über die Rolle von Frauenorganisationen und der Jugend nachdenken, Friedensinitiativen anstoßen und über nachhaltige neue Wirtschaftsmodelle diskutieren.
Die Initiative ist Teil eines umfassenderen Arbeitsplans mit dem Titel José Martí Project of International Solidarity, der von der UNESCO gefördert wird und 2003 ins Leben gerufen wurde.
In seiner Botschaft an die Teilnehmer würdigte der Papst die der Initiative zugrunde liegende Absicht, „den Willen zu vereinen, der durch einen fruchtbaren Dialog dazu beiträgt, die Geschwisterbande zwischen den Nationen zu stärken. Angesichts der Ereignisse, die das Gleichgewicht der heutigen Zivilisation gefährden, sollten sich Menschen guten Willens“ – so schreibt der Papst – „zu solchen Initiativen im Rahmen der Pluralität zusammenschließen, um eine echte menschliche Förderung zu erreichen“.
Im Christentum die Wurzeln des Engagements für Mensch und Umwelt
Franziskus erinnert unter Berufung auf seine Umweltenzyklika „Laudato sì“ daran, dass „diejenigen, die sich für die Verteidigung der Würde des Menschen einsetzen, im christlichen Glauben die tiefsten Gründe für dieses Engagement finden können“. Franziskus bekräftigt seine Vision einer umfassenden Ökologie, in der die natürliche Umwelt und die menschliche Umwelt untrennbar miteinander verbunden sind. Dies bedeute, so der Papst, dass die Umweltzerstörung nur angegangen werden könne, indem man von den Ursachen ausgehe, „die mit der menschlichen und sozialen Zerstörung zu tun haben“. Er habe bereits bei seinem „pastoralen Besuch“ auf Kuba zum Ausdruck gebracht, dass „eine ,Kultur der Begegnung‘ vor allem unter jungen Menschen durch die Förderung einer ,sozialen Freundschaft‘ (vgl. Gruß an die Jugendlichen, Havanna, 20. September 2015) gepflegt werden sollte“, mit dem gemeinsamen Ziel, Menschen zu fördern.
Neue Wege finden im Lichte der Lehre von José Martí
Er hoffe, dass die Arbeitstage der Konferenz ein Beitrag zur „Verwirklichung einer immer geschwisterlicheren Zivilisation“ sein werden, schreibt der Papst, der gleichzeitig alle Teilnehmer ermutigt, „nach wirksamen Alternativen rund um den Gedanken von José Martí, dem ,Mann des Lichts‘, zu suchen“ – so definierte im Januar 1998 Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch auf Kuba den Nationalhelden. Die Botschaft von Franziskus schließt mit einem Zitat von Martì selbst: „Alle Bäume der Erde werden sich in einem finden, der stets einen süßen Duft ausströmen wird: der Baum der Liebe, mit Ästen, die so stark und reichlich sind, dass in seinem Schatten alle Menschen Zuflucht finden werden, lächelnd und in Frieden.“
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.