Papstbesuch in Arabien: „Zeichen für Religionsfreiheit und Toleranz“
Am Sonntag wird der Papst in den Vereinigten Arabischen Emiraten eintreffen, rund eine Million Katholiken leben und arbeiten dort. Sie sind Teil einer Gemeinschaft von Migranten, die rund 200 verschiedenen Ethnien und Nationalitäten angehören. Der Papstbesuch sei demnach ein weiteres „starkes Zeugnis“ für die Willkommenskultur und Toleranz, die dem Gründungsgedanken der Vereinigten Arabischen Emirate zugrunde liegen, so die Mitteilung. Scheich Zayed bin Sultan al Nahyan, der die Vereinigten Arabischen Emirate gegründet hatte, habe erkannt, „dass sein Land und die weitere Region vom Brückenbau und der Schaffung kultureller Verbindungen zur internationalen Gemeinschaft profitieren würden“.
Insbesondere hebt der Sultan in seiner Botschaft die Kultusfreiheit hervor, die alle Religionsgemeinschaften in dem mehrheitlich muslimischen Land genössen. Mehr als 40 Kirchen stünden den Gläubigen in den gesamten VAE zu Verfügung, unterstreicht er. Am Dienstag, 5. Februar, wird Papst Franziskus im Stadion von Abu Dhabi eine öffentliche Heilige Messe feiern, zu der nach Angaben arabischer Medien 135.000 Eintrittskarten ausgegeben werden. Den Gläubigen, die an der Messe teilnehmen, steht nach Entscheidung der Staatslenker ein außerordentlicher Feiertag zu.
Eigene Erwähnung findet in dem Kommuniqué auch das interreligiöse Treffen, das der Anlass für die Papstreise ist. Bereits zum fünften Mal wird Papst Franziskus bei dieser Gelegenheit den Großimam der ägyptischen al-Azhar-Moschee treffen. Ahmed Mohammad al-Tayyeb ist der Vorsitzende des Muslim Council of Elders, ein internationaler Muslimrat mit Sitz in Abu Dhabi, der Frieden und Toleranz fördern möchte. Die Begegnung, so zeigt sich der Staatsminister überzeugt, stelle ein „gemeinsames Bekenntnis zu den Prinzipien des gegenseitigen Respekts und des friedlichen Zusammenlebens“ dar.
Ausführlich geht Sultan Al Jaber auf die Fortentwicklung der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Heiligen Stuhl ein, die seit 2007 bestehen. Im September 2016 hatte Papst Franziskus den Kronprinz von Abu-Dhabi, Scheich Mohamed bin Zayed al Nahyan, im Vatikan empfangen. Im vergangenen Jahr sprach daraufhin der Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit dem Papst eine formelle Einladung in die Vereinigten Arabischen Emiraten aus. Diese hat der Papst angenommen.
Der Besuch in Abu Dhabi ist die 27. apostolische Reise von Papst Franziskus; die Vereinigten Arabischen Emirate sind das 41. Land, das er seit Beginn seines Pontifikats im März 2013 besucht.
(vatican news - cs)
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