Papst Franziskus: „Ohne Gott kein Sieg über das Böse“
In seiner Predigt zum Evangelium von der Sünderin, die beim Ehebruch ertappt worden war und gesteinigt werden sollte, bezog sich Papst Franziskus auf den Heiligen Augustinus als roten Faden, der diese Perikope so kommtentiert hatte: "Es blieben nur diese Zwei: das Erbarmen und die Erbärmliche." Alle seien weggegangen, nur Jesus nicht, denn für ihn komme vor der Sünde der Sünder selbst. "Du, ich, jeder von uns kommt im Herzen Gottes zuerst vor: vor den Fehlern, vor den Regeln, den Verurteilungen und unseren Abstürzen." Wir sollten Gott um die Gnade bitten, einen ähnlichen Blick wie Jesus auf unseren Nächsten zu gewinnen: den Sünder mit Liebe zu betrachten und vor seiner Geschichte die Person zu sehen.
„Wenn wir die Befreiung vom Bösen wollen, müssen wir dem Herrn Raum geben, der verzeiht und heilt“, so der Papst wörtlich. Diese Verzeihung geschehe vor allem im Sakrament der Beichte. „Die Beichte ist der Übergang von der Erbärmlichkeit zum Erbarmen, sie ist die Schrift Gottes auf dem Herzen. Dort lesen wir jedes Mal, dass wir in den Augen Gottes kostbar sind, dass er Vater ist und uns mehr liebt, als wir selbst uns lieben.“
Kern der Beichte seien nicht die Sünden, die wir sagen, sondern die göttliche Liebe, die wir empfangen, so Franziskus. „Die Vergebung schenkt uns einen neuen Anfang, sie macht uns zu neuen Geschöpfen, sie lässt uns das neue Leben mit Händen greifen. Durch den Priester die Vergebung der Sünden zu erhalten ist eine stets neue, ursprüngliche und unnachahmliche Erfahrung.“
Nach der Beichte: Das Kreuz betrachten
Zudem betonte Franziskus, dass es gut sei, nach der Beichte bei Jesus zu bleiben, wie die Sünderin, die Jesus auch nicht verlassen hätte. Wir sollten dem Herrn mit dem Blick auf das Kreuz sagen: "Schau wo meine Sünden gelandet sind. Du hast sie auf Dich genommen. Du hast nicht mit dem Finger auf mich gezeigt, sondern die Arme ausgebreitet und mir wieder einmal vergeben."
Abschließend forderte der Papst die Gläubigen auf, wieder zur Beichte zurückzukehren und diesem Sakrament den Platz im Leben und in den Gemeinden wieder zu geben, den es verdient.(vatican news – sk/ck)
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