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Papst an US-jüdische Vereinigung: Frieden verdanken wir Frauen

In seiner Rede an die US-Vereinigung der Juden ist Papst Franziskus an diesem Freitag auf den Weltfrauentag eingegangen. Der Frieden auf Welt sei dem Einsatz der Frauen zu verdanken, so der Papst in seiner Rede an das Komitee, das sich dem Kampf gegen Antisemitismus, Hass und Krieg verschrieben hat.

Mario Galgano und Debora Donnini– Vatikanstadt

Wenn wir von einer friedlichen Zukunft träumen wollen, müssen wir den Frauen mehr Raum geben. Das war eine der starken Passagen in der Rede des Papstes vor der 40-köpfigen Delegation des „American Jewish Committee“. „Wir müssen die Welt mit den Augen der Mütter betrachten, und somit mit dem Blick des Friedens“, sagte der Papst.

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Es waren deutliche Worte, die Papst Franziskus am 8. März, dem Internationalen Frauentag, an die Delegation des „American Jewish Committee“ gerichtet hat. Diese Vereinigung aus den Vereinigten Staaten ist eine der ältesten Organisationen im Dienst des jüdisch-katholischen Dialogs. In seiner Rede legte der Papst den Fokus auf die Verbindung zwischen Frauen und Frieden, und ging auch auf die Bedeutung der Frauen und ihren Blick auf die Welt ein. Franziskus betonte den „unersetzlichen Beitrag“, den sie zum Aufbau einer Welt leisten, „die ein Zuhause für alle ist“. Frauen machten die Welt „schöner“ und hielten sie am Leben, so Franziskus:

„Sie bringen ihr die Gnade, die die Dinge neu macht, die Umarmung, die einschließt, den Mut zur Selbsthingabe. Der Frieden ist Frau. Er wird aus der Zärtlichkeit der Mütter geboren und wiedergeboren. Deshalb wird der Traum vom Frieden durch den Blick auf die Frau Wirklichkeit. Es ist kein Zufall, dass die Frau im Genesis-Bericht aus der Rippe des Mannes erschaffen wurde, während dieser schlief (vgl. Gen 2,21). Mit anderen Worten: die Frau hat ihren Ursprung in der Nähe des Herzens, im Schlaf, in den Träumen. Und deshalb bringt sie auch den Traum von der Liebe in die Welt. Wenn uns die Zukunft am Herzen liegt, wenn wir von einer Zukunft des Friedens träumen, dann müssen wir den Frauen Raum geben.“

Rolle des interreligiösen Dialogs

Zur Förderung des Friedens und zum Schutz des Lebens sei auch der interreligiöse Dialog von zentraler Bedeutung. Franziskus äußert immer wieder seine tiefe Besorgnis über die Zunahme „barbarischer antisemitischer Angriffe“ in verschiedenen Ländern. In seiner Rede an diesem Freitag machte er deutlich, dass es für ihn ein Grund „großer Sorge“ sei, dass an „mehreren Orten ein Klima der Bosheit und Wut“ entstanden sei. Da würden „perverse Exzesse des Hasses“ Wurzeln schlagen. Die Geschichte lehre, dass Formen des Antisemitismus, die zunächst kaum wahrgenommen würden, zur Tragödie der Shoah führen können. Man dürfe nicht vergessen, dass dabei „zwei Drittel der europäischen Juden vernichtet wurden“. Weiter führte der Papst aus:

„Ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Hass und Antisemitismus ist der interreligiöse Dialog, der darauf abzielt, das Engagement für Frieden, gegenseitige Achtung, Schutz des Lebens, Religionsfreiheit und den Schutz der Schöpfung zu fördern. Juden und Christen teilen auch ein reiches geistliches Erbe, das es ihnen ermöglicht, viele gute Dinge gemeinsam zu tun. In einer Zeit, in der der Westen einem Klima des Säkularismus ausgesetzt ist, liegt es an den Gläubigen, zusammenzuarbeiten, um die göttliche Liebe zur Menschheit sichtbar zu machen. Und um konkrete Gesten der Nähe umzusetzen, die dem Wachstum der Gleichgültigkeit entgegenwirken.“

(vatican news)

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Eindrücke von der Audienz im Vatikan
08. März 2019, 13:22