Papst an deutsche Medienchefs: „Fakten statt Fake News“
Christine Seuss - Vatikanstadt
Die rund 30-köpfige Delegation wurde angeleitet durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Gemeinsam mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, nahmen die Intendanten von ARD und ZDF sowie weitere evangelische und katholische Journalisten an der Audienz teil. Dieses Treffen der Kirchen- und Medienvertreter sei „Ausdruck des lebendigen Dialogs zwischen den Kirchen und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen in Deutschland,“ betonte Franziskus vor seinen Besuchern.
„Gespräch schafft Verständnis und öffnet Horizonte; das Zusammenkommen bildet den Raum für einen freien und offenen Austausch von Informationen, Meinungen und Analysen. Das kommt den Menschen in Ihrem Land zugute. Ich ermutige Sie in Ihrem Einsatz, dafür zu sorgen, dass es Fakten statt Fake News, Objektivität statt Gerücht, Differenzierung statt oberflächlicher Schlagzeile gibt.“
Eine verantwortungsvolle Aufgabe im Dienst der menschlichen Freiheit und Würde
Es gebe seit einiger Zeit besorgniserregende Entwicklungen in der Welt zu beobachten, teilte der Papst mit seinen Gästen seine Befürchtungen zur Situation von grundlegenden Menschenrechten und Lebensschutz. Im Einzelnen nannte er „Anfechtung des Rechtes auf Leben, Vormarsch der Euthanasie, Verneinung der sozialen Gleichheit, mangelnde Integration, Verstoß gegen die Menschenwürde und gegen die Gewissensfreiheit.“
Hier hätten die öffentlich-rechtlichen Medien die „verantwortungsvolle Aufgabe“, für das „hohe Gut der menschlichen Freiheit und Würde entschieden Stellung“ zu beziehen, betonte Franziskus: „Und die Kirchen unterstützen Sie bei diesem Dienst, da ihnen die Sendung Christi aufgetragen ist, der zu den Menschen gekommen ist, ,damit sie das Leben haben und es in Fülle haben‘ (Joh 10,10)“.
Er danke ihnen für ihre Arbeit, wandte sich der Papst an die Medienschaffenden, die er ermunterte, auch über die positiven Ereignisse zu berichten, die es selten in die Schlagzeilen schaffen: „Sie haben als Journalisten die Menschen im Blick und wollen dazu beitragen, dass ihr Leben lebenswert ist und bleibt. Ich hoffe, bei Ihrem Dienst fehlt nie das Gute, die vielen guten Botschaften, über die es zu berichten lohnt und die Hoffnung schenken. Möge der Herr Ihr Tun mit seinem Segen, mit seiner Nähe, begleiten. Und, bitte, vergessen Sie nicht, für mich zu beten. Danke,“ fügte er in deutscher Sprache hinzu.
(vatican news)
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