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Papst rät 400 Schulkindern: Mit Klassenkameraden vertragen

Per Sonderzug zum Papst sind diesen Samstag rund 400 italienische Kinder gefahren. Papst Franziskus riet seinen Gästen im Volksschulschulalter, nie schlecht über andere zu reden und „nie einen Klassenkameraden zu hassen“.

Franziskus empfing seine kleinen Gäste erstmals im feierlichen Rahmen des Damasushofes im Apostolischen Palast. Über diesen Hof gelangen üblicherweise Staatsgäste zur Audienz mit dem Papst.

Dort durften die Kinder ihm Fragen stellen. Er selbst habe als Junge – wie viele andere, sagte der Papst scherzend – lieber Fußball gespielt als gelernt, beantwortete Franziskus die erste Frage. Im Gespräch bat er die Kinder auch, Gefühlen von Missgunst und Antipathie in ihren Klassenzimmern nicht nachzugeben; die großen Kriege beginnen mit kleinem Hass, so Franziskus.

Außerdem verriet der Papst seinen jungen Gästen, dass er eigentlich nicht gerne verreise, selbst wenn Reisen Anlass zu schönen Begegnungen sei. In Genua, Neapel und auf Sardinien war Franziskus bereits zu Gast; vor den Kindern erinnerte er an den schönen Kreuzstab, den Genueser Arbeiter ihm geschenkt hätten und den er oft benutze.

„Geld ist zum Leben nötig, aber man soll nicht für das Geld leben“

 

Auch ein Wort zum Umgang mit Geld hatte der Papst für die Kinder parat. Geld ist zum Leben nötig, aber man soll nicht für das Geld leben, hieß er sie wiederholen.

Die staatliche italienische Eisenbahn hatte die Jungen und Mädchen am Samstagvormittag mit einem Sonderzug zum Vatikan-Bahnhof gebracht, der selten benutzt wird. Gestartet war der Zug in Genua, einen Zwischenstopp legte er in Civitavecchia ein. In der Hafenstadt nördlich Roms stiegen Kinder aus Sardinien zu, die davor von privaten Fährunternehmen aufs Festland transportiert worden waren. Weitere Kinder kamen aus Neapel.

Die Jungen und Mädchen des „Zuges der Kinder“ stammen aus benachteiligten oder von Katastrophen betroffenen Familien; jene aus Genua mussten nach dem Einsturz der Morandi-Brücke letztes Jahr ihre Wohnungen aufgeben, jene aus Sardinien wegen schwerer Überschwemmungen 2013.

Bessere Menschen werden - durch Segeln

Die Kinder aus Neapel stammen aus den sozial schwierigsten Stadtvierteln und werden nachmittags von einer Schule betreut, die sie im Segeln unterrichtet. Auf den Booten lernen die Mädchen und Jungen Teamarbeit, Selbstwertschätzung und Legalität, sagte eine Sprecherin der Schule Vela Mascalzone Latino, die seit knapp zehn Jahren als Sozialprojekt besteht.

Der „Zug der Kinder“ ist eine Initiative des Päpstlichen Kulturrates im Rahmen des „Vorhofes der Völker“.

(vatican news – gs)

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Ein paar Eindrücke von dem Treffen
08. Juni 2019, 16:41