Papst: „Unser Gott ist der Gott der Neuheiten“
Das Neue könne anfangs aus dem Gleichgewicht bringen, so der Papst, der zugleich vor Spaltungen wegen eines furchtsamen Verharrens im Alten warnte. Eine solche Haltung „kommt nicht vom Heiligen Geist, vielleicht kommt sie vom Geist der Welt… Fallt nicht in diesen Irrtum. Ich mache alles neu, sagt der Herr.“
Außerdem schärfte Franziskus den Angehörigen der charismatischen Bewegungen ein, dass Macht immer als Dienst zu verstehen sei. In kirchlichen Gruppen, bei Laien wie bei Ordensleuten oder Priestern, könne die Versuchung auftreten, den persönlichen Vorteil zu suchen. „Dienen heißt geben, sich für andere hingeben", betonte der Papst am Vorabend des Hochfestes Pfingsten.
Zu Pfingsten nimmt im Vatikan das von Franziskus eingesetzte Büro „CHARIS“ seine Arbeit auf, eine Koordinierungsstelle für die internationale Arbeit der katholischen charismatischen Bewegung. Der Papst sprach „CHARIS“ wie auch der charismatischen Bewegung drei Schwerpunkte zu: das Teilen der Taufe im Heiligen Geist mit allen in der Kirche. „Das ist die Gabe, die ihr empfangen habe. Teilt sie! Behaltet sie nicht für euch!“, rief der Papst die Anwesenden auf. Zweiter Schwerpunkt müsse der Dienst an der Einheit der Kirche sein. Der Heilige Geist sei derjenige, der für die Einheit in der Kirche sorge, „aber er ist auch derjenige, der die Diversität schafft“. Die dritte Aufgabe der charismatischen Erneuerung schließlich sei der Dienst an den Armen.
„CHARIS" (Catholic Charismatic Renewal International Service) löst am Sonntag den bisherigen Dachverband der katholischen charismatischen Bewegung, ICCRS, und das Netzwerk „Catholic Fraternity" ab. Die neue Einrichtung ist am Dikasterium für Laien, Leben und Familie im Vatikan angesiedelt.
Geleitet wird „CHARIS" von einem 18-köpfigen internationalen Team Ehrenamtlicher, moderiert vom Belgier Jean-Luc Moens. Auch der Wiener Diakon Johannes Fichtenbauer gehört zu dem Team.
Der katholischen Charismatischen Erneuerung gehören weltweit rund 120 Millionen Gläubige an. In ihrer Frömmigkeit und ihrem Engagement hebt die Bewegung den Heiligen Geist hervor. Sie ist gekennzeichnet durch ein intensives und frei gestaltetes Gebets- und Gottesdienstleben, aber auch Verkündigung und soziales Engagement zählen dazu. Zudem ist die Charismatische Bewegung ökumenisch engagiert.
Papst Franziskus hatte als Ordensmann in Argentinien eigenen Bekundungen zufolge die Charismatische Bewegung mit Argwohn wahrgenommen. Später, als Weihbischof von Buenos Aires, revidierte er seine Haltung.
(vatican news/kna – gs)
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