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Diese Großmutter hat den Papst beim Treffen mit der Jugend und den Familien in Iasi besonders beeindruckt Diese Großmutter hat den Papst beim Treffen mit der Jugend und den Familien in Iasi besonders beeindruckt 

Der Papst und die Großmutter: Eine Begegnung ohne Worte

Eine Großmutter hält dem vorbeifahrenden Papst ihr Enkelchen entgegen: sie war nur eine unter Tausenden Teilnehmern, die am Samstagnachmittag beim Treffen mit den Familien in Iaşi dabei waren – und dennoch hat ihr Anblick den Papst so beeindruckt, dass er am Schluss seiner Ansprache spontan auf diese „Begegnung“ einging, die nur über Blicke zustande kam.

Papst Franziskus betont es immer wieder: der Glaube wird nicht nur durch Worte, sondern auch durch Gesten, Blicke und Zärtlichkeiten übertragen, ähnlich denen, die wir von unseren Müttern und Großmüttern empfangen. Und das Bild einer Großmutter, die dem vorbeifahrenden Franziskus sichtlich stolz ihr Enkelchen entgegen hielt, entsprach einfach allzu sehr dieser festen Überzeugung des Papstes. So ließ er es sich nicht nehmen, am Ende seiner Ansprache nochmals auf diese Begegnung einzugehen:

„Ich bin fast am Ende, mir fehlt noch ein Absatz, aber ich will euch eine Erfahrung, die ich bei meiner Einfahrt auf den Platz hatte, nicht verschweigen. Da war eine ältere Frau, sie war recht betagt, eine Großmutter. In den Armen hatte sie ihr Enkelchen, mehr oder weniger zwei Monate alt, nicht älter. Als ich vorbeifuhr, hat sie es mir gezeigt. Sie lächelte, und sie lächelte auf eine komplizenhafte Weise, als würde sie mir sagen: ,Schauen Sie mal, jetzt kann ich träumen.‘ In dem Moment war ich recht ergriffen und hatte nicht den Mut, hinzugehen und sie hier hochzuholen. Deshalb erzähle ich es. Die Großeltern träumen, wenn die Enkelchen vorwärts gehen, und die Enkel haben Mut, wenn sie ihre Wurzeln von den Großeltern haben.“

[ Wenn du wächst, vergiss nicht deine Mutter und deine Großmutter ]

Nur kurz zuvor hatte der Papst darauf hingewiesen, dass man den Glauben nicht nur mit Worten weitergebe, „sondern mit Gesten, Blicken, Liebkosungen wie die unserer Mütter, unserer Großmütter; mit dem Geschmack der Dinge, die wir auf einfache und ursprüngliche Weise zu Hause gelernt haben.“ An die jungen Menschen gerichtet, hatte er betont: „Wenn du wächst, vergiss nicht deine Mutter und deine Großmutter und jenen einfachen, aber standhaften Glauben, der sie kennzeichnete und ihnen Kraft und Beständigkeit gab, um weiterzugehen und nicht die Hände sinken zu lassen. Es ist eine Einladung, für die Großzügigkeit, den Mut und die Selbstlosigkeit eines ,häuslichen' Glaubens, der unbemerkt bleibt, aber allmählich das Reich Gottes aufbaut, zu danken und diesen wiederzubeleben.“

Die Worte spiegeln auch den persönlichen Glaubensweg des Papstes wider: Wie er selbst immer wieder erzählt, war es seine sehr gläubige Großmutter Rosa, eine einfache und starke Frau aus einer armen piemontesischen Bauernfamilie, die ihn besonders geprägt hat. Bei der Pfingstvigil im Jahr 2013 teilte er seine Erfahrungen mit den Anwesenden:

„Es war vor allem meine Großmutter, die Mutter meines Vaters, die meinen Glaubensweg geprägt hat“

„Ich hatte die Gnade, in einer Familie aufzuwachsen, in der der Glaube auf einfache, konkrete Weise gelebt wurde; aber es war vor allem meine Großmutter, die Mutter meines Vaters, die meinen Glaubensweg geprägt hat. Sie war eine Frau, die uns Jesus erklärte, uns von ihm erzählte, uns den Katechismus beibrachte. Ich erinnere mich immer noch, dass sie uns am Karfreitag abends zur Kerzenprozession mitnahm, und am Ende dieser Prozession kam der »liegende Christus«, und die Großmutter ließ uns – uns Kinder – niederknien und sagte zu uns: »Seht, er ist tot, aber morgen wird er auferstehen.« Ich habe die erste christliche Verkündigung ausgerechnet von dieser Frau empfangen, von meiner Großmutter! Das ist so schön! Die erste Verkündigung zu Hause, mit der Familie! Und das lässt mich an die Liebe so vieler Mütter und so vieler Großmütter in der Weitergabe des Glaubens denken. Sie sind es, die den Glauben weitergeben. Das geschah auch in den ersten Zeiten, denn der heilige Paulus sagte zu Timotheus: »Ich erinnere mich an den Glauben deiner Mutter und deiner Großmutter« (vgl. 2 Tim1,5). Alle Frauen, die hier sind, alle Großmütter, denkt daran: den Glauben weitergeben! Denn Gott stellt uns Menschen an die Seite, die unseren Glaubensweg fördern. Wir finden den Glauben nicht im Abstrakten, nein! Da ist immer ein Mensch, der predigt, der uns sagt, wer Jesus ist; der den Glauben an uns weitergibt, uns die erste Verkündigung bringt. Und so war die erste Glaubenserfahrung, die ich hatte.”

(vatican news)

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02. Juni 2019, 11:24