Papst an Jugend: Seid eine Botschaft der Einheit!

Der Papst hat am Samstagvormittag die Teilnehmer des XI. Internationalen Jugendforums im Vatikan empfangen. Das Jugendforum fand diese Woche in Ciampino, in der Nähe von Rom, statt und wurde vom Dikasterium für Laien, Familie und Leben organisiert. Bei der Audienz gab der Papst auch das Thema des Weltjugendtages 2022 in Lissabon bekannt. Es lautet: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (vgl. Lk 1, 39).

Mario Galgano– Vatikanstadt

Das Treffen zwischen Papst Franziskus und den Jugendlichen, die drei Tage lang das Internationale Forum in der Nähe von Rom belebt haben, war zunächst einmal durch viele Umarmungen geprägt. An diesem Samstag empfing Franziskus die engagierten jungen Katholiken im Vatikan. Das Jugendforum war ein vom Dikasterium für Laien, Familie und Leben organisiertes Treffen mit dem Ziel, die Umsetzung der Synode 2018 zum Thema „Jugendliche, Glaube und Berufungsunterscheidung“ zu fördern. Der Papst, der in seiner Muttersprache Spanisch sprach, bat die jungen Leute darum, „Licht in der Nacht so vieler Jugendlicher zu sein, die die Freude am neuen Leben in Jesus noch nicht kennen“. Er lud sie ein, das „Feuer Christi in ihnen zu verbreiten“, gemeinsam zu wandeln, denn sie seien „das Heute Gottes und das Heute der Kirche“.

Zum Nachhören

Junge Menschen in Aktion in einer synodalen Kirche

Franziskus betonte die Bedeutung des Forums, das die Jugendlichen zu „den ersten Protagonisten der von den Synodenvätern so sehr gewünschten pastoralen Bekehrung“ gemacht habe:

„Dieses Wort ,Protagonist´ ist keine Geste der Diplomatie oder des guten Willens, entweder die Jugendlichen sind Protagonisten oder sie sind nichts; entweder sie stehen zuvorderst im Zug oder sie enden im letzten Wagen, der von der Flut gezogen wird. Ihr seid die Protagonisten! Ihr seid junge Menschen in einer synodalen Gemeinde in Aktion, und deshalb habt ihr zurecht in den letzten Tagen meditiert und darüber nachgedacht.“

Licht in der Nacht

Der Papst erinnerte an das Schlussdokument der Jugendsynode und sprach über die biblische Geschichte der Jünger von Emmaus als „Paradigma für das Verständnis der anvertrauten Sendung Gottes“. Vom Erkennen Jesu, der auch in heutiger Zeit die Herzen der jungen Menschen öffne und zu ihnen spreche, bis hin zum Aufbruch, während es dunkel ist. Man müsse nie Angst davor haben, zu gehen, „weil Christus ihr Leben erleuchtet“, so der Papst weiter.

„Eines Tages treffen auch wir den Herrn auf dem Weg zu unserem Leben. Und wie die Nachfolger von Emmaus sind wir aufgerufen, das Licht Christi in die Nacht der Welt zu bringen. Ihr, liebe Jugendliche, seid berufen, in der Nacht vieler eurer Zeitgenossen, die die Freude am neuen Leben in Jesus noch nicht kennen, Licht zu sein.“

Nostalgie und das Feuer, das aufleuchtet

Drei Momente hätten die Jünger von Emmaus beeinflusst: Das Bedürfnis, Gemeinschaft zu schaffen, dann die Freude am Zusammensein und schließlich die „Nostalgie beim Grüßen“. Die Jünger von Emmaus und die Jugendlichen des Forums hätten diese Phasen gleichermaßen gelebt und lebten sie auch weiter, so Franziskus und erinnerte daran, dass Jesus „kein Schatz ist, den man für sich klauen muss, sondern ein Geheimnis, das geteilt werden soll“. Je mehr man es zu anderen bringe, desto mehr werde man es in eigenen Leben spüren, fügte er an.

„Und ich bin sicher, dass ihr dies tun werdet, wenn ihr an eure Herkunftsorte zurückkehrt. Der Text von Emmaus besagt, dass Jesus ein Feuer in den Herzen der Jünger entzündet hat. Wie ihr wisst, muss sich das Feuer ausdehnen und ausbreiten, um nicht zu erlöschen. Deshalb nährt und verbreitet das Feuer Christi, der in euch ist!“

Die Kirche braucht die Jugend

Die Kirche scheine wie ein einziger Körper zu sein, der durch die Liebe Gottes und gleichzeitig durch das „Licht des Feuers“ Jesu „in den Nächten dieser Welt“ verbunden sei. So erinnerte Franziskus die Jugendlichen daran, dass sie eine Botschaft der Einheit in einer von Spaltungen erschütterten Welt darstellen sollten.

„Ihr seid das Heute Gottes, das Heute der Kirche! Nicht nur die Zukunft, nein, nein, das Heute. Entweder ihr bringt euch heute ins Spiel, oder ihr verliert das Spiel. Denkt dran, an das Heute. Die Kirche braucht euch, um ganz sie selbst zu sein. Als Kirche seid ihr der Leib des auferstandenen Herrn, der in der Welt gegenwärtig ist. Ich bitte euch, euch immer daran zu erinnern, dass ihr Glieder eines Körpers, dieser Gemeinschaft seid. Ihr seid miteinander verbunden und werdet allein nicht überleben. Ihr braucht einander, um den Unterschied in einer Welt, die zunehmend von Spaltungen versucht wird, zu markieren. Denkt daran: In einer Welt, die immer mehr Spaltungen, und damit auch Konflikte und Feindschaften mit sich bringt, müsst ihr die Botschaft der Einheit sein, die es wert ist, diesen Weg weiter zu verfolgen. Nur wenn wir gemeinsam gehen, werden wir wirklich stark sein.“

Weltjugendtreffen im Zeichen Mariens

Am Ende seiner Rede wies Franziskus auf das für den Weltjugendtag 2022 in Lissabon gewählte Thema hin: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“. Er schlug seinen jungen Gästen vor, dass sie in den zwei Jahren bis dahin über weitere zwei Passagen nachdenken und sich auf diese Weise auf den Termin in Portugal vorbereiten sollten: „Jüngling, ich sage dir: stehe auf!“ (vgl. Lk 7,14) und „Stell dich auf die Füße! Ich erwähle dich zum Zeugen dessen, was du gesehen hast“ (vgl Apg 26,16), die Themen der kommenden beiden diözesanen Jugendtage. Maria sei unverzüglich aufgestanden und in Eile gegangen, um ihre Cousine zu besuchen. Auch die Jugend sollte stets bereit sein, stets in Eile, „aber nicht ängstlich“, so der Papst.

„In diesem Sinne möchte ich auch diesmal, dass es eine große Harmonie zwischen dem Weg zum Weltjugendtag in Lissabon und dem nachsynodalen Weg gibt. Ignoriert nicht die Stimme Gottes, die euch zwingt, aufzustehen und den Wegen zu folgen, die Er für euch vorbereitet hat. Seid wie Maria und gemeinsam mit ihr die Träger ihrer Freude und Liebe jeden Tag.“

(vatican news)

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Photogallery

Eindrücke vom Jugendforum in Ciampino bei Rom
22. Juni 2019, 14:07