Franziskus im Flugzeug: „Ich bete wegen der Tragödie der Bahamas“
Mario Galgano und Alessandro De Carolis – Vatikanstadt/Maputo-Flug
Sein Herz sei jetzt dort, an den Peripherien, wo die Menschen in der Karibik von der Katastrophe durch den Hurrikan „Dorian“ getroffen wurden. Bevor sich der Papst von der in einem herzlichen Klima stattfindenen Begrüßungsrunde mit den Journalisten verabschiedete, ergriff er erneut das Mikrofon und lud die Mitreisenden zu einem persönlichen Gebet ein. Franziskus sagte, er sei über die Verwüstung durch den Hurrikan, der vor allem auf den Bahamas wütete, informiert worden. Nachrichtenagenturen sprechen von Tausenden von Obdachlosen entlang der von Trümmern übersäten Straßen, auch einige Todesopfer, darunter Kinder, sind zu beklagen. Es sind „arme Menschen, die von einem Tag auf den anderen ihre Häuser verlieren, alles verlieren, sogar ihr Leben“, so der Papst.
Erinnerung an Idai und Kenneth
Der Wirbelsturm „Dorian“ in Mittelamerika erinnere ihn an die Verwüstungen und Zerstörungen, die die Zyklone „Idai“ und „Kenneth“ zwischen März und April letzten Jahres in Mosambik hinterlassen haben. Dieses Land ist die erste Station in dieser Reisewoche, die den Papst auf den afrikanischen Kontinent bringen wird. Danach reist er weiter in die beiden Inselstaaten Madagaskar und Mauritius. „Hoffen wir, dass diese etwas lange Reise gute Früchte tragen wird“, begann Franziskus zu Beginn der über 10-stündigen Flugreise seine Grußrede an die Reporter. Wie üblich hatte der Direktor des Pressesaals, erst seit wenigen Wochen der Italiener Matteo Bruni, zuerst einige einleitende Worte an die Journalisten gerichtet.
Der Papst zeigte sich gegenüber den Journalisten an Bord der italienischen Fluglinie ausnehmend joval. So sagte Franziskus, er wolle „seiner Kollegin“ von der spanischen Presseagentur EFE, die ihren 80. Geburtstag feierte, ein Geschenk überreichen: er wolle ihr während der Fliegenden Pressekonferenz beim Rückflug „besonderen Raum“ gewähren. Sie dürfe ihm einige Bonusfragen stellen, so der Papst. Er wolle auch auf die Abwesenheit von Valentina Alazraki, Journalistin von „Televisa“ und Dekanin der Vatikan-Korrespondenten hinweisen, die bereits an 153 Papst-Reisen teilgenommen hatte. So bezeichnete er das neue Buch der mexikanischen Journalistin als „ein Juwel“, da sie darin über misshandelte Frauen schreibt. „Sie lässt uns den Schmerz und die Ausbeutung der Frauen von heute erkennen“, kommentierte Franziskus.
Ein Feuerwehrabsperrband für den Papst
Mit der Notiz von der Abwesenheit Alazraki schloss der Papst seine kurze Ansprache mit einem Lächeln und scherzte darüber, dass er den Dekansstab an den Journalisten Phil Pullella weitergeben dürfe, da dieser somit der dienstälteste Journalist an Bord sei. Der Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters sei als Erzähler von Dutzenden von Papstreisen bekannt. Der US-Amerikaner überreichte Franziskus ein Absperrband der vatikanischen Feuerwehr in Erinnerung an die jüngste Episode vor dem Angelus am Sonntag, als der Papst mehrere Minuten lang im Aufzug stecken geblieben war und von seiner Feuerwehr „befreit“ wurde.
(vatican news)
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