Papst: Technischen Fortschritt mit Ethik verbinden
An dem Treffen im Vatikan beteiligen sich Fachleute in Fragen der Technologie, Wirtschaft, Robotik, Soziologie, Medien und Cyber-Security, aber auch aus den Bereichen Ethik, Philosophie und Moraltheologie. Franziskus würdigte das Ziel der Konferenz, grundlegende ethische Kriterien für den Gebrauch neuer Technologien zu entwickeln. „Mir ist klar, dass es für Sie, die Sie zugleich die Globalisierung und die Spezialisierung des Wissens repräsentieren, schwer sein muss, in einer akzeptablen und zugänglichen Sprache einige grundlegende Prinzipien festzulegen“, sagte der Papst den Fachleuten. Doch solche ethischen Leitlinien hätten „mit Sicherheit unmittelbare und konkrete Auswirkungen auf das Leben von Millionen von Menschen“.
Franziskus nannte zwei Beispiele: Robotik und künstliche Intelligenz zur Beeinflussung von Menschen über soziale Medien. Roboter könnten in Zukunft ohne weiteres gefährliche und monotone Arbeiten übernehmen und damit der Menschheit einen Dienst erweisen. Andererseits könnten sie die soziale Frage neu stellen: Wenn Roboter „nur dazu benutzt werden, um die Erträge zu steigern, werden sie tausende Menschen um ihren Arbeitsplatz bringen und ihre Würde gefährden“, so der Papst.
Manipulation von Millionen Menschen wird leichter
Künstliche Intelligenz hingegen könne einen besseren Zugang zu belastbaren Informationen ermöglichen und seriösen Analysen dabei helfen, sich durchzusetzen. „Andererseits wird es wie nie zuvor möglich sein, parteiische Meinungen und falsche Daten zu verbreiten, die öffentliche Debatte zu vergiften und sogar die Meinung von Millionen von Menschen zu manipulieren, bis hin dazu, die Institutionen zu gefährden, die ein ziviles, friedliches Zusammenleben garantieren“, so der Papst wörtlich. Aus diesem Grund brauche es eine Wiederaneignung und eine Weiterentwicklung der überlieferten ethischen Grundsätze.
„Wenn die technologischen Fortschritte Ursache für eine immer größere Ungleichheit sind, dann können wir sie nicht als wirkliche Fortschritte bezeichnen“, stellte Franziskus klar. Ein in diesem Sinn schlecht gebrauchter Fortschritt würde als „Feind des Gemeinwohls“ zu einem „unglücklichen Rückfall in eine Form der Barbarei führen, die vom Gesetz des Stärkeren bestimmt wird“.
Grundsätzlich, so der Papst, sei eine bessere Welt dank des technologischen Fortschritts möglich. Doch dieser Fortschritt müsse von einer Ethik begleitet sein, die das Gemeinwohl ebenso berücksichtigt wie eine Ethik der Freiheit, Verantwortung und Geschwisterlichkeit.
(vatican news – gs)
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