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Papst an ältere Menschen: Sprecht mit der Jugend!

Ältere Menschen sollten mit der Jugend sprechen, aber sie nicht einfach nur kritisieren. Diesen Ratschlag erteilte Papst Franziskus an diesem Montagvormittag bei einer Audienz für die Mitglieder des italienischen Seniorenarbeiterverbandes.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Rentenreform und die Finanzierung der Rentenkassen ist nicht nur in Italien ein „heiß diskutiertes“ Thema der Politik. Oftmals höre man negative Töne, wenn es um ältere Menschen im Zusammenhang mit der Arbeitswelt gehe. Der Papst ging in seiner Ansprache an die Mitglieder des italienischen Seniorenarbeiterverbandes auf den Umgang mit älteren Menschen ein. Man dürfe sie im sozialen Bereich nicht als Last betrachten. Denn sie seien das Gedächtnis eines Volkes, fügte Franziskus abweichend vom Redemanuskript an.

Viele Senioren seien als freiwillige Helfer tätig, würdigte der Papst den Einsatz der älteren Menschen und erinnerte daran, dass diese Dimension der Unentgeltlichkeit oftmals zu wenig gewürdigt werde. Umgekehrt profitierten auch die älteren Menschen von diesem Dienst, weil es „ihrem persönlichen Leben gut tut“ zu helfen.

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Sich in einer immer älter werdenden Gesellschaft einbringen

Franziskus erinnerte daran – und das war auch der Grund des Besuchs im Vatikan – dass die Vereinigung ihr 70-jähriges Bestehen feiert. Die Herausforderung der nächsten Jahre bestünde gerade darin, sich in einer immer älter werdenden Gesellschaft einzubringen.

„Deshalb wird es wichtig sein, dass die Älteren nicht nur als Träger von Bedürfnissen, sondern auch insgesamt neu betrachtet werden, oder wie ich oft sage - in Anlehnung an die Bibel - von ,Träumen' -, damit die älteren Menschen Träumer sein können. Träume, voller Erinnerung, die nicht leer oder eitel sind, wie in bestimmten Werbungen vermittelt wird; die Träume der Älteren sind von Erinnerung erfüllt und daher grundlegend für den Glaubensweg der Jugend, denn die älteren Menschen sind die Wurzeln. Von den Älteren kommt der Lebenssaft, der den Baum wachsen und blühen lässt und so neue Früchte trägt.“

Das Ältersein sei ein „Lebensabschnitt des Dialogs“, fuhr Franziskus fort. Ohne Dialog mit der Jugend könne es keine Zukunft geben, wiederholte er abermals.

„Morgen beginnt in der Kirche zur Vorbereitung auf Weihnachten ein Gebet, indem wir die Weisheit anrufen. Wir brauchen die Weisheit und Erfahrung der älteren Menschen, um eine Welt aufzubauen, die die Rechte aller respektiert.“

Man solle daher mit der Jugend sprechen und nicht nur auf sie „einschlagen“. Vielmehr gelte es, auf sie zu hören und gemeinsam im Dialog zu sein.

(vatican news)

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Eindrücke von der Audienz im Vatikan
16. Dezember 2019, 13:05