Papst: Kirche muss an der Seite von Geschiedenen stehen
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Das sagte der Papst unlängst bei einem Treffen mit Jesuiten während seiner Reise nach Thailand. Die Äußerungen wurden erst an diesem Donnerstag bekannt.
Franziskus bezog sich ausdrücklich auf sein Schreiben Amoris laetitia. In einer Fußnote des achten Kapitels wird dort Geschiedenen, die wieder geheiratet haben, in Ausnahmefällen die Teilnahme an der Kommunion erlaubt. Das Schreiben war das Ergebnis eines synodalen Prozesses (einschließlich zweier Bischofssynoden), um die katholische Ehe –und Familienpastoral zu erneuern.
Man könne auf die Lage dieser Menschen „kasuistisch“ eingehen, so der Papst. Doch das sei „nicht christlich, auch wenn es kirchlich sein kann“. Sein Ansatz sei ein anderer, nämlich der, der dem kirchlichen Lehramt entspreche. Daran schloss er dann den Hinweis auf Amoris laetitia an.
Franziskus äußerte sich auch zum Einsatz für Flüchtlinge und Migranten. Das könne ein richtiggehender „theologischer Ort“ sein. „Ich sehe es als einen solchen an.“ Scharf äußerte er sich über die Reaktion der „Welt“ auf die Migrationsströme: „Die Flüchtlinge sind Abfall. Das Mittelmeer ist ein Friedhof. Die Grausamkeit einiger Lager in Libyen greift mir ans Herz.“
Besorgt über Populismus in Europa
Wörtlich fuhr der Papst fort: „Ich muss zugeben, dass manche Narrative, die ich in Europa über Grenzen höre, mir skandalös erscheinen. Der Populismus gewinnt an Kraft; Mauern trennen sogar Kinder von ihren Eltern. Das lässt mich an Herodes denken. Zugleich gibt es für Drogen keine Mauern, die sie aufhalten…“
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.