Papst bei Generalaudienz: Vorwärts in Geduld, Armut, Dienst
Anne Preckel – Vatikanstadt
Bei seiner Generalaudienz begann Franziskus eine neue Katechesen-Reihe über diese „Formeln des Glücks“, die den Anfang der Bergpredigt bilden.
„Es ist schwer, von diesen Worten Jesu nicht berührt zu sein“, schickte der Papst vorweg, „die Seligpreisungen sind gleichsam der ,Personalausweis‘ des Christen, weil sie das Antlitz Jesu und seinen Lebensstil aufzeigen.“
Jesus, der sich vom Berg am See von Galiläa an seine Jünger und die Menschenmenge wandte, habe die Seligpreisungen (vgl. Mt 5, 1-11) an die gesamte Menschheit gerichtet, unterstrich der Papst. Die Erhebung, von der Jesus aus sprach, erinnere an den Berg Sinai, wo Gott Moses die Zehn Gebote übergab. Franziskus ging dann auf den Inhalt der Seligpreisungen ein:
„Jesus beginnt, ein neues Gesetz zu lehren: arm zu sein, sanft zu sein, barmherzig zu sein… diese ,neuen Gebote‘ sind viel mehr als Vorschriften. Jesus erlegt nichts auf, sondern offenbart den Weg zum Glück, seinen Weg, indem er acht Mal das Wort ,selig‘ benutzt.“
Verheißung der Seligkeit
„Selig“ – mit diesem Wort beginne jede der acht Formeln, schlüsselte der Papst auf, im zweiten Teil des Satzes werde jeweils deutlich, um wen es gehe, im dritten der Grund des Glücks. Der Papst empfahl, die Seligpreisungen auswendig zu lernen – „um sie zu wiederholen und das Gesetz Jesu im Geiste und Herzen zu tragen“. Dann fuhr er fort:
„Beachten wir, dass der Grund der Seligkeit nicht die aktuell umschriebene Situation ist – Armut, Hunger, Trauer -, sondern der neue Umstand, das Geschenk Gottes an die Seligen ist: ,denn ihnen gehört das Himmelreich‘, ,denn sie werden getröstet werden‘, ,denn sie werden das Land erben‘ usw.“
Was bedeutet das Wort ,selig‘? – fragte der Papst dann, der auf den griechischen Ursprung des Begriffes („makarios“) Bezug nahm.
„Das Wort verweist nicht auf jemanden, der den Bauch voll hat oder eine schöne Zeit verbringt, sondern auf eine Person, die sich in einem Zustand der Gnade befindet, die in der Gnade Gottes fortschreitet, auf dem Weg Gottes: Geduld, Armut, Dienst am Nächsten, Trost… Ein Vorwärtskommen in diesen Dingen. Es sind diejenigen, die glücklich sind, die selig sein werden.“
Der Weg Gottes bedeutet Dienst, Trost, Liebe
Gottes Gaben zeigten sich oft in Wegen, die uns „undenkbar“ erschienen, die unsere Begrenztheit aufzeigten, unser Leiden, unsere Niederlagen, unterstrich der Papst.
„Das ist die österliche Freude – die Freude! - , von der unsere orientalischen Geschwister sprechen. Eine Freude mit Stigmata, die den Tod durchschritten hat und die Kraft Gottes erfahren hat. Die Seligpreisungen bringen dich zur Freude, immer, sie sind der Weg, um zur Freude zu gelangen.“
Papst Franziskus regte dann die Gläubigen dazu an, sich die Seligpreisungen im Matthäusevangelium mehrmals in der Woche zu Gemüte zu führen – „um diesen so schönen, so sicheren Weg zum Glück, den der Herr uns anbietet, zu verstehen.“
Franziskus kündigte bei seiner Generalaudienz an, nach diesem allgemeinen Überblick in den nächsten Kapiteln der neuen Katechesen-Reihe auf die einzelnen Seligpreisungen einzugehen.
(vatican news – pr)
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