Papst an Brasilianer: Herz und Geist für die Armen öffnen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Es sei „eine starke Zeit des Gebets und der Bekehrung“. So begann Franziskus seine Botschaft an die Brasilianer. Die Fastenzeit sei eine Zeit, um sich darauf vorzubereiten, „das große Geheimnis der Auferstehung des Herrn zu feiern“.
Dienst an den Ärmsten tun
In den vierzig Tagen der Fastenzeit sei jeder eingeladen, „über den tieferen Sinn des Lebens nachzudenken“. Nur in Christus und mit Christus könne man eine Antwort auf das Geheimnis von Leiden und Tod finden. Dann zitierte der Papst aus dem Johannes-Evangelium und sagte, dass die Menschen „nicht für den Tod geschaffen“ wurden, sondern „für das Leben" - für ein „reiches und ein ewiges Leben“.
Er sei froh, dass die brasilianische Kirche während der Fastenzeit seit mehr als fünf Jahrzehnten die Geschwisterlichkeitskampagne durchführe, fuhr er fort. Damit zeige die Kirche in dem südamerikanischen Land, wie wichtig es sei, „die Bekehrung nicht vom Dienst an Brüdern und Schwestern zu trennen“. Das gelte insbesondere für den Dienst an den Bedürftigsten.
Wert des Lebens
Dann ging Franziskus auf das diesjährige Kampagnenthema ein. Diesmal will die Kirche in Brasilien auf den Wert des Lebens hinweisen. Es gehe um die Verantwortung eines jeden, es „in allen Fällen zu pflegen“. Denn das Leben sei ein Geschenk und eine Verpflichtung, so der Papst.
„Es ist ein liebevolles Geschenk Gottes, um das wir uns ständig kümmern müssen. In besonderer Weise angesichts so vieler Leiden, die wir überall wachsen sehen. Zu diesem Leid gehört auch ,das Klagen unserer Mutter Erde, das sich mit dem Klagen der Verlassenen der Welt vereint´. Es bedarf eines anderen Weges - so sind wir aufgerufen, eine barmherzige Samariterkirche zu sein.“
Abermals rief der Papst zur Überwindung einer Globalisierung der Gleichgültigkeit auf. Dies sei nur möglich, wenn man bereit sei, „den barmherzigen Samariter nachzuahmen“. Das entsprechende Gleichnis solle dazu inspirieren, die Fastenzeit besser zu leben.
„Dies zeigt uns drei grundlegende Einstellungen auf: Sehen, Mitgefühl empfinden und Fürsorge. Wie Gott, der den Hilferuf der Leidenden hört, müssen wir unser Herz und unseren Verstand öffnen, damit der Schrei der bedürftigen Brüder und Schwestern in uns Gehör findet und sie genährt, bekleidet und aufgenommen werden.“
Wort Gottes wahrnehmen
Die Fastenzeit sei eine günstige Zeit, damit jeder auf das Wort Gottes hören könne. Gott rufe alle zur Bekehrung auf. Auch gehe es um die Stärkung des Mitgefühls und die Herausforderung, den Schmerz derer anzunehmen, „die leiden und niemanden finden, der ihnen hilft“.
Zum Schluss bat der Papst um die Fürsprache der heiligen Dulce dos Pobres, die er im vergangenen Oktober heiligsprach. Sie solle den Bischöfen Brasiliens als Vorbild dienen.
(vatican news)
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