Papst Franziskus bittet um Hilfe für Vertriebene
„Ich bin ziemlich traurig über die Nachrichten zu den vielen Vertriebenen, die vielen Männer, Frauen und Kinder, die aufgrund des Krieges flüchten mussten, so viele Migranten, die auf der ganzen Welt um Aufnahme und Hilfe bitten“, sagte der Papst nach dem Angelusgebet in freier Rede. „In diesen Tagen ist das sehr stark geworden. Beten wir für sie.“
Franziskus nannte keine bestimmte Region. Im Fokus europäischer Nachrichten stehen dieser Tage die Entwicklungen in der Türkei an der Grenze zu Europa. Der türkische Präsident Erdogan hat die Tore für Flüchtlinge geöffnet, Europa könnte einer neuen Asylkrise wie 2015 entgegensehen.
Griechenland: Tränengas gegen Migranten
Nach Angaben der UN-Organisation für Migration sind inzwischen mehr als 13.000 Migranten an der Grenze zu Griechenland angekommen. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu sprach auf Twitter von mehr als 36.000 Migranten, die die Grenze in Richtung der Europäischen Union bereits passiert hätten. Die angrenzenden EU-Länder Bulgarien und Griechenland konnten diese Angaben nicht bestätigen. An Grenzübergängen zu Griechenland gab es am Samstag erste Auseinandersetzungen, in deren Verlauf auch Tränengas gegen die vordrängenden Migranten zum Einsatz kam.
Die Vorgänge stehen im Zusammenhang mit den Entwicklungen in Syrien. Im Norden des Kriegslandes, an der Grenze zur Türkei, beschießt Syriens Machthaber Baschar al-Assad mit militärischer Unterstützung Russlands derzeit die letzte Rebellenhochburg Idlib. Seit Dezember wurden fast eine Million Menschen von dort vertrieben, sodass in der Türkei die Zahl der Flüchtlinge weiter stieg. Bereits bisher hatte die Türkei mehr als 3,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen.
Erst vor einer Woche war in Bari ein Friedensgipfel aller katholischen Bischöfe der Mittelmeer-Anrainerstaaten zu Ende gegangen. Franziskus reiste am vergangenen Sonntag in die süditalienische Stadt und mahnte von dort aus zu Friedensanstrengungen für Syrien. Beim Angelusgebet mit Bischöfen aus dem ganzen Mittelmeerraum forderte er in Bari dazu auf, „das Leben der Zivilisten und der vielen unschuldigen Kinder zu schützen“.
(vatican news – gs)
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