Papst schreibt römischem Flüchtlingszentrum
In seinem Brief, der das Datum des 23. Mai trägt, nimmt Papst Franziskus auf den Jahresbericht Bezug, den das Flüchtlingszentrum „Astalli“ für 2020 vorgelegt hat. Der Bericht beschreibt die Schwierigkeiten, mit denen die rund 20.000 Asylsuchenden in Italien konfrontiert sind. Mehr als die Hälfte dieser Asylsuchenden lebt in Rom.
Das wahre Problem der Flüchtlinge in Italien ist dem Bericht zufolge aber nicht ihre Zahl, sondern ihre prekäre Lage. Und die sei vor allem auf die „einschränkende, wenn nicht sogar diskriminierende Migrationspolitik“ zurückzuführen, die die bürokratischen Verfahren für Aufenthaltsgenehmigungen und Asylanträge im letzten Jahr zusehends komplizierter gemacht habe.
Die Nähe zu den Flüchtlingen
Umso lobenswerter sei daher der Mut, mit dem sich das Astalli-Zentrum der „Herausforderung der Migration“ stelle, schreibt Franziskus an Pater Camillo Ripamonti, den Direktor des Flüchtlingszentrums. Und dies gelte besonders „in diesem für das Asylrecht so heiklen Moment, in dem Tausende von Menschen vor Krieg, Verfolgung und schweren humanitären Krisen fliehen.“
Der Papst bringt in seinem Schreiben explizit auch seine Nähe und Zuneigung zu den Flüchtlingen zum Ausdruck, die das Zentrum „mit geschwisterlicher Liebe aufnimmt“ und die er auffordert, „das Vertrauen und die Hoffnung auf eine Welt des Friedens, der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit unter den Völkern nicht zu verlieren.“ Dem Zentrum dankt er dafür, dass es Zeugnis ablege für „jene menschlichen und christlichen Werte, die das Fundament der europäischen Zivilisation bilden.“
Papst Franziskus schließt seinen Brief mit einem Wort der Ermutigung an alle, die sich für die Rechte der Flüchtlinge einsetzen: „Möge Ihr Beispiel in der Gesellschaft den erneuerten Wunsch entfachen, eine authentische Kultur der Aufnahme und Solidarität zu fördern.“
Das von Jesuiten geführte Zentrum hat den Papst-Brief auf seinem Twitter-Feed veröffentlicht.
(vatican news - skr)
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