Papst Franziskus: „Arbeiter nicht ausbeuten!“
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
„Am 1. Mai habe ich mehrere Nachrichten erhalten, die die Welt der Arbeit und die damit verbundenen Probleme betreffen“, sagte der Papst bei der Audienz ohne Teilnehmer von außen, die live aus seiner Privatbibliothek im Vatikan gestreamt wurde.
„Besonders beeindruckt hat mich, was mir Landarbeiter geschrieben haben – darunter viele Migranten, die in Italien als Tagelöhner beschäftigt sind: leider werden sie oft schamlos ausgenutzt.“
Die Worte des Papstes gelten vor allem Süditalien
Das machte klar, dass Franziskus nicht so sehr auf Spargelstecher in deutschen Feldern zielt als vielmehr auf Migranten, die unter oft menschenunwürdigen Bedingungen in Süditalien bei der Ernte helfen. Weil sie meist keine legalen Aufenthaltstitel in Italien haben, müssen sie sich als Tagelöhner verdingen, erhalten nur einen Hungerlohn und leben in slumähnlichen Behausungen.
„Es stimmt, dass die Krise jeden betrifft, aber die Würde der Person muss immer respektiert werden! Deshalb greife ich den Appell dieser Arbeiter, aller ausgebeuteten Arbeiter, auf und lade alle ein, die Krise zu einer Chance werden zu lassen, die Würde der Person und der Arbeit wieder in den Mittelpunkt zu stellen.“
Streit in der römischen Regierung
Die italienische Regierung, zusammengesetzt aus Sozialdemokraten (PD) und Linkspopulisten (5 Sterne), streitet sich derzeit über einen Vorschlag, Migranten angesichts der Corona-Krise zu legalisieren. Eine Abschiebung in Herkunftsländer ist derzeit wegen der Reisebeschränkungen jedenfalls nicht vorstellbar.
(vatican news)
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